Schlagwort: Unternehmensnachfolge
Unternehmensnachfolge in den größten deutschen Familienunternehmen
Von einer erfolgreichen Übergabe des Unternehmens hängt es ab, ob das Eigentum und/oder die Leitung weiterhin in der Familie bleibt, das Unternehmen seine strategische Ausrichtung erfolgreich fortsetzt und ob es auch zukünftig im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Diese und andere existenzielle Fragen sind nicht nur für die involvierten Familienunternehmen von entscheidender Bedeutung, sondern auch für ihre Belegschaften, Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber sowie andere Anspruchsgruppen des Unternehmens.
„Beim Wechsel in die nächste Generation wird oft das Kerngeschäft vergessen“
Der Anthroposoph Rudolf Steiner stand gewissermaßen Pate, als Margret und Karl Voelkel in den 1920er Jahren im niedersächsischen Wendland mit „biologisch-dynamischem Anbau“ begannen. Die von Steiner beeinflussten Grundgedanken, an denen sich gerade die Mitglieder der Demeter-Organisation orientieren, prägen bis heute den Saftproduzenten Voelkel, der auf seinem Gebiet in der Naturkost- und Biobranche mit mehr als 150 verschiedenen Produkten eine führende Marktposition einnimmt.
Nachfolger verzweifelt gesucht
Unerbittlich tickt die Uhr der Demografie. Die Bevölkerung altert und schrumpft. Das hat auch Folgen für das Unternehmertum. Um fast eine Million wird die Zahl der Selbstständigen bis zum Jahr 2050 zurückgehen – ein Aderlass an Innovationsimpulsen. Das rohstoffarme Deutschland wird es künftig schwer haben, im internationalen Wettbewerb gerade mit den aufstrebenden Schwellenländern zu bestehen. Mittelfristig müssen immer mehr Unternehmen an die nächste Generation übergeben werden. Zugleich gibt es immer weniger potenzielle Nachfolger. Schon jetzt wird es für Alt-Inhaber immer schwieriger, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
„Es war ein langer Weg“
951 wurde die Firma M. Schreiner, Spezialfabrik für geprägte Siegelmarken und Etiketten, gegründet. Seit 1. September 2012 steht Roland Schreiner in dritter Generation an der Spitze des heute unter dem Namen Schreiner Group firmierenden Familienunternehmens, das mittlerweile einen Jahresumsatz von 125 Mio. EUR erzielt. Die Vorbereitung auf den Führungswechsel erfolgte über Jahre hinweg in vielen Einzelschritten.
„Man sollte nur das tun, was seinen eigenen Fähigkeiten entspricht“
Als Gerhard Wöhrl2010 den Vorstandsvorsitz seines Familienunternehmens aufgab, ging die Position erstmals an ein Nicht-Familienmitglied, Marcus Kossendey. Im Januar 2012 übernahm Gründer-Enkel Olivier Wöhrl mit 31 Jahren die Leitung des Mode-Imperiums und löste Kossendey ab. Sein Weg führte nicht direkt ins Familienunternehmen.
Zeit für Nachfolger? Nachfolger auf Zeit!
Was passiert eigentlich, wenn in eigentümergeführten Unternehmen ein Führungswechsel ansteht, der Nachfolger aber noch nicht verfügbar ist? Nach Lehrbuch sind alle Nachfolgeprozeduren längst erledigt und die richtige Person ausgewählt und vorbereitet. In der Realität sieht es oft anders aus: Sei es, dass der Chef früher gehen will (oder muss) als geplant, sei es, dass der oder die Kandidatin noch in anderen Verpflichtungen steckt oder aber intensiv vorbereitet werden muss.
Herausforderungen für den Nachfolger
Der Unternehmensnachfolger sieht sich im Nachfolgeprozess und nach der Übernahme der Verantwortung im Familienunternehmen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Dabei ist es wie im Sport: Ein verpatzter Stabwechsel bedeutet einen Rückfall auf die hinteren Plätze, der kaum wieder wettzumachen ist. Dem Unternehmensnachfolger konkrete Empfehlungen für die Phase in der Verantwortungsübernahme zu geben, ist Ziel dieses Beitrags.
„Der typische Mittelständler bekommt sein erstes großes Geld erst bei der...
Kleine Unternehmen – und Unternehmer – müssen anders adressiert werden als große. Eine Binsenweisheit, sollte man meinen, doch so ist es nicht. Im Interview spricht Firmengründer und Geschäftsführer Michael Keller über Expertise im deutschen Small- und Mid-Cap-Bereich und realistische Zahlen über die Größe des Marktes in Bezug auf Unternehmensnachfolgen.
„Familie und Unternehmen sind eine unverzichtbare Einheit“
Unter dem Motto „Plugs for the world“ sieht sich Mennekes Elektrotechnik mit einem Jahresumsatz über 100 Mio. EUR als weltweit führenden Hersteller industriell genormter Steckvorrichtungen. Das Unternehmen aus dem Sauerland beschäftigt über 900 Mitarbeiter, davon ein Drittel in Deutschland, und ist in 90 Ländern präsent. Im Interview spricht Geschäftsführer Walter Mennekes über den Nachfolgeprozess, die Geschäftsentwicklung und das Potenzial im Bereich Elektromobilität.
„Glück, Wille und Gene“
Der Bayerische Hof gilt als Inbegriff des deutschen Luxushotels und hat sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht: als Gastgeber hochkarätiger Events wie der Münchener Sicherheitstage, des Deutschen Filmballs oder als Edelherberge für Politiker, Wirtschaftsgrößen, Stars und Prominente. Frisch von der Fachhochschule hat Innegrit Volkhardt im Alter von 27 Jahren die Geschäftsführung übernommen. Im Interview spricht die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Hotelmanagerin über den Generationswechsel und die Erfolgsfaktoren des Bayerischen Hofs.
„Wenn man sich nicht in die Pflicht nimmt, finden sich immer...
Aus den Anfängen eines Stahlbauunternehmens entwickelte sich die Goldbeck Gruppe zum europaweit aufgestellten Spezialisten rund um gewerbliche und kommunale Immobilien. Im Interview spricht Firmengründer Ortwin Goldbeck über die langfristige Planung der Nachfolge, die Bedeutung von Verträgen und seine Rolle nach der Übergabe des Unternehmens an die Söhne.
Engpass Nachfolger
Die „Fachkraft Chef“ wird immer mehr zum Engpassfaktor beim Generationswechsel, ist Ergebnis eines DIHK-Reports zur Unternehmensnachfolge. „Inzwischen hat bereits mehr als jeder dritte Unternehmer große Schwierigkeiten, den richtigen Nachfolger zu finden“, erklärt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.



