Sonnige Aussichten in Fernost

Als Projektentwickler für Blockheizkraftwerk- und Photovoltaikanlagen erschließt sich die PV2 Energie auf den Philippinen einen Zukunftsmarkt. Die passende Finanzierung fand das Unternehmen in einem Programm der DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.

Up-Scaling-Finanzierung für ein erprobtes Geschäftsmodell

Als passende Lösung kristallisierte sich das Programm „Up-Scaling“ der DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH heraus. Es richtet sich an junge Unternehmen mit einem innovativen Business-Modell, die bereits Umsätze vorweisen können. Der Name des Programms kommt daher, dass das Geschäftsmodell skaliert und ausgerollt werden kann. Bei positivem Entscheid wird ein rückzahlbarer zinsloser Zuschuss gewährt, wobei zu Beginn eine fixe Gebühr von 20.000 Euro anfällt. Wenn das Unternehmen nach fünf Jahren nicht zur Rückzahlung aus seinem Cashflow in der Lage ist, trägt die DEG das Ausfallrisiko. Das Programm finanziert vor allem Projekte in Afrika und Indien, aber auch in anderen Schwellenländern. Wird eine eingereichte Kurzbeschreibung positiv beurteilt, prüfen Experten der DEG das Unternehmen und Management detailliert und direkt vor Ort mit Blick auf Wachstumschancen, Geschäftsrisiken, Nachhaltigkeit und Rückzahlungswahrscheinlichkeit. „Das Projekt von PV2 auf den Philippinen ist sowohl aus entwicklungspolitischer Sicht als auch mit Blick auf den Umwelteffekt ein förderwürdiges Vorhaben, das den Unternehmen vor Ort den Zugang zu günstigem und grünem Strom ermöglicht und den Markt für Solaranlagen öffnet“, sagt Tobias Bidlingmaier, Investmentmanager bei der DEG. Überzeugend war zudem, dass das Unternehmen auf den Philippinen bereits Solaranlagen verkauft hatte und für das geförderte Contracting-Projekt einen Referenzkunden vorweisen konnte.

Solide Finanzierungsbasis   

Das Up-Scaling-Programm finanziert maximal 50 Prozent einer Investition und ist an die Beteiligung von mindestens einem separaten Kapitalgeber geknüpft. Zum Gesamtvolumen des PV2 Projekts in Höhe von 1,1 Mio. Euro trug das DEG-Programm mit 500.000 Euro bei. Für den Rest stehen zu jeweils etwa der Hälfte Eigenkapital der beiden PV2-Gesellschafter sowie Fremdkapital einer philippinischen Geschäftsbank zur Verfügung. Der Bau der Contracting-Anlage wird nun 2017 beginnen und das Unternehmen will seine Marktchancen auch künftig nutzen. „Wir haben auf den Philippen eine Pipeline mit weiteren Projekten und sehen uns jetzt auch in Indien und Afrika um“, sagt Küpper.


„Lieber unabhängig bleiben und nachhaltig wachsen“

Interview mit Phillip Küpper, Geschäftsführender Gesellschafter der PV² Energie GmbH

Phillip Küpper

Unternehmeredition: Wie kam der Kontakt zu Ihren Kunden auf den Philippinen zustande?

Küpper: Wir haben das Geschäft nach der Gründung unserer Niederlassung konsequent aufgebaut und sind auch als deutsches Management immer wieder vor Ort präsent. Vielleicht wäre der Vertrieb durch eine Zusammenarbeit mit einem lokalen strategischen Partner noch schneller ins Laufen gekommen. Wir wollten aber unabhängig bleiben und lieber nachhaltig wachsen.

Was waren die größten Herausforderungen?

Es herrscht dort eine enorme Bürokratie. Das gilt für die Genehmigungsverfahren zum Betrieb der Anlage ebenso wie für die  Prüfung, ob die Anlagen vom Netzbetreiber ins Versorgungsnetz aufgenommen werden.  

Wie schätzen Sie das Potenzial auf den Philippinen ein und wie wichtig war die Förderfinanzierung?

Das Thema der erneuerbaren Energien ist dort noch nicht sehr bekannt, und man muss erst ein Bewusstsein dafür schaffen. Das Förderprogramm war insbesondere auch wichtig, weil wir die Finanzierung der Anlagen selbst übernehmen müssen. Frau Würsig von der NRW.Bank hat einen entscheidenden Anstoß gegeben, und die Zusammenarbeit mit der DEG hat dann sehr gut funktioniert.


 

Kurzprofil PV2 Energie Gruppe

Gründungsjahr 2011
Branche Solaranlagen und Blockheizkraftwerke
Unternehmenssitz Goch
Umsatz
3 Mio. Euro
Mitarbeiterzahl 5  sowie freie Mitarbeiter

www.pv2energie.de

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