Bekannt ist das Familienunternehmen Dr. C. Soldan vor allem durch sein Em-eukal Eukalyptusbonbon. Mittlerweile hat das Unternehmen das Sortiment allerdings deutlich erweitert und will im hart umkämpften Markt weiter wachsen.
Nach dem Motto „Geschmack zeigt Wirkung“ soll vor allem über das Sampling, also das Verteilen kleiner Proben, die Marke bekannter gemacht werden. Auch Fachanzeigen, der Facebook-Auftritt, der vor allem Kinder Em-eukal bedient, sollen zudem helfen. Fernsehwerbung möchte Soldan zwar nicht ausschließen. Allerdings sind ihm die Kosten dafür momentan noch zu hoch. Derzeit feilt das Unternehmen an einer ausgeklügelten Kommunikationsstrategie für die Zukunft. „An neuen Rezepturen und Verpackungen haben wir hart gearbeitet, jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der Konsument ein präzises Bild bekommt“, sagt Soldan. Wie dies aussehen soll, verrät der Firmenchef noch nicht. Nur so viel: „Die Marke ist über Jahrzehnte gewachsen, mit viel Feingefühl und Bedacht müssen wir jetzt agieren.“
Soldan nimmt Apple als Vorbild
Auch im Ausland wollen die Franken wachsen. Lediglich vier Prozent des Umsatzes – lässt man die Auftragsherstellung außen vor – beträgt der Anteil momentan.
Tätig sind sie hauptsächlich in Österreich. Dort hat das Unternehmen einen Country Manager eingestellt, der sich umfassend um den Markt kümmern soll. Ähnliche Vertriebswege wie hierzulande sollen für Erfolg sorgen. Langfristig soll der Auslandsanteil 30 Prozent betragen. In rund zehn Jahren soll es so weit sein. Auf ein Jahr mehr oder weniger kommt es Soldan nicht an. Als Familienunternehmer lässt er sich nicht hetzen. „Wir müssen das Gefühl haben, das Wachstum auch verkraften zu können.“ Er möchte aus der Stärke und nicht aus der Schwäche heraus handeln. Deshalb ist er auch mit Zukäufen vorsichtig. Eine Ausnahme machte er bei der Lakritzmarke Rheila, die er 2013 übernahm. Sie bot ihre Produkte hauptsächlich in Apotheken und Drogerien an. Soldan straffte das Sortiment und möchte die Marke künftig auch im Lebensmitteleinzelhandel verkaufen.
Als Markenvorbild hat Soldan ein großes: Apple. Er bewundert Steve Jobs und seine Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und sie für sein Produkt zu begeistern. Und irgendwann will er der Apple der Bonbonbranche werden. „Natürlich sind hochtechnologische Produkte, wie Apple sie hat, nicht mit unserer Warengruppe vergleichbar.“ Doch will er mit seinen Bonbons Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen begeistern. Und das in einem Familienbetrieb und nicht in einem börsennotierten Konzern. Schon jetzt denkt er über seine Nachfolge nach. Ob seine Kinder, die jetzt 13 und 16 Jahre alt sind, Interesse haben, weiß Soldan noch nicht. In zehn Jahren würde er jedenfalls, dann 57-jährig, gerne den Stab übergeben.
Zur Person
Perry Soldan ist seit 2005 Geschäftsführender Gesellschafter der SOLDAN Holding + Bonbonspezialitäten GmbH im fränkischen Adelsdorf. Das Familienunternehmen führt er in der vierten Generation. Davor war er bereits jahrelang Leiter Marketing und Vertrieb im Unternehmen sowie Leiter Controlling bei Weber & Ott in Forchheim. www.soldan.com