Wachstumsfinanzierung gesichert
Die Retsch GmbH steigerte im Geschäftsjahr 2011 ihren Umsatz um etwa 22% auf 48 Mio. EUR. 1999 – im Jahr der vollständigen Übernahme durch die Verder-Gruppe – lag der Umsatz noch bei 10 Mio. EUR. Mit dem Umzug in das neue Gebäude seien nunmehr die räumlichen Voraussetzungen gegeben, das Wachstumstempo der vergangenen Jahre beizubehalten, befindet Retsch-Geschäftsführer Dr. Jürgen Pankratz. Die Finanzierung dieses Wachstums sei unproblematisch: „Retsch ist ein sehr profitables Unternehmen, so dass nicht nur das organische Wachstum aus dem Cashflow finanziert wird. Darüber hinaus halten wir auch Ausschau nach komplementären Unternehmen, in deren Übernahme investiert werden kann. Bei größeren Investitionsobjekten stünde uns auch unser Mutterkonzern Verder zur Seite.“
Angesichts dessen ist es eher unwahrscheinlich, dass Retsch in absehbarer Zeit am Kapitalmarkt tätig wird, sei es über eine Anleihe oder ein Listing. „Da unser Eigentümer, die Verder-Gruppe, keinen Verkauf plant und es auch keinen externen Kapitalbedarf gibt, ist ein IPO heute und in Zukunft kein Thema. Hierfür müssten sich ganz neue Szenarien ergeben“, so Pankratz. „Der administrative und damit auch finanzielle Aufwand im Zusammenhang mit einer Börsennotierung ist für unser Unternehmen mit Sicherheit kein Vorteil. Die Zeit für Roadshows verwenden wir lieber für Kundengespräche und auf Messen. Als bedeutender Teil eines inhabergeführten Familienunternehmens mit kurzen Entscheidungswegen fühlen wir uns sehr wohl.“
Fazit:
Retsch ist eine jener Perlen, die in ihrer Nische gute Geschäfte mit attraktiven Margen machen und beste Wachstumsaussichten besitzen. Da das angestrebte Wachstum in den Schwellenländern offenbar aus dem Cashflow finanziert werden kann, steht eine Öffnung Richtung Kapitalmarkt nicht auf der Tagesordnung.
Stefan Preuß
Diesen Artikel finden Sie auch in Ausgabe 7/2012 des GoingPublic Magazins, einer Schwesterpublikation der Unternehmeredition.