Wenn die Zeit der Abrechnung kommt

Wer kennt sie nicht: die kleinen Verdunstungsröhrchen an den Heizkörpern, die mit der Zentralheizung in bundesdeutschen Wohnzimmern Einzug hielten. Die Wurzeln des Unternehmens, das hinter dem System steckt, reichen mehr als 100 Jahre zurück, dennoch ist der Name eher unbekannt. Das liegt auch an zahllosen Umbenennungen. Heute ist die Ista Deutschland GmbH Weltmarktführer wenn es darum geht, Energie, Wasser und Hausnebenkosten verbrauchsgerecht zu erfassen und abzurechnen.

Wurzeln in Dänemark, Wachstum weltweit
Die Geschichte von Ista reicht bis ins Jahr 1902 zurück, als Odin und Aksel Clorius die gleichnamige Firma in Dänemark gründeten. Dieses Unternehmen wurde 1974 von der 1957 gegründeten Ista übernommen. 1990 wiederum akquirierte Raab Karcher die Heizkostenabrechner, um sie 1994 unter Raab Karcher Energieservice zu fusionieren. In den folgenden Jahren erfolgte die Expansion nach USA und China und in zahlreiche europäische Länder. Nach dem Zusammenschluss von Raab Karcher und Veba Immobilien 1999 zur Viterra AG trat Raab Karcher Energy Services (so hieß das Unternehmen mittlerweile) unter dem Namen Viterra Energy Services auf.

Nach weiteren Übernahmen in Spanien und den USA sowie Skandinavien erwarben 2003 vom britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners beratenen Fonds Viterra Energy Services von der Viterra AG. 2005 erfolgt die Umfirmierung in Ista. Mit dem Kauf von USI Energy Inc. wurde das Unternehmen Marktführer in den USA. Auch in Belgien wurde Ista durch den Kauf von Ista Belgien SA und Energy Control die Nr. 1. 2006 folgte die größte Akquisition der Firmengeschichte: Mit der Übernahme des französischen Marktführers Comptage Immobilier Services (CIS) wuchs Ista mit deutlichem Vorsprung zum Marktführer in Europa.

Private-Equity-Firmen bringen Unternehmen voran
Eine gute Zeit zum Verkauf für CVC, denn 2007 erwarben Fonds unter dem Management von Charterhouse Capital Partners Ista von CVC. Die Dynamik ließ nicht nach, denn mit dem Zusammenschluss von Ista und der Firma EL-ME in Au in der Hallertau 2008 verfügte das Unternehmen erstmals über einen eigenen Produktionsstandort. Mit Standorten in Dubai und Thailand baute Ista seine Position als Weltmarktführer weiter aus. Im vergangenen Jahr schließlich wurde die Genek (Gesellschaft für Energieeinkauf) gegründet. „Genek kombiniert Energieversorgung mit intelligenter Messtechnik“, kennzeichnet das Unternehmen die Beweggründe.

PE-Firmen haben als „Heuschrecken“ bei Bürgern nicht den besten Ruf, im Fall Ista wurde aber offenbar strategisch investiert und das Unternehmen weiterentwickelt. Hauptanteilseigner sind heute Fonds, die von Charterhouse Development Capital Limited mit Sitz in London beraten werden. CVC Capital Partners Advisory Company (Luxembourg) S.A.R.L. hält eine Minderheitenposition. „Die Gesellschafter haben wichtige Meilensteine in der Unternehmensentwicklung begleitet und unterstützt. Ista hat sich dabei hervorragend entwickelt – sowohl was Marktanteile und Wettbewerbsfähigkeit angeht, als auch bezogen auf Umsatz und Ergebnis. So betrug das Umsatzwachstum im vergangenen Jahr 3,3%, das EBIT-Wachstum über 9%“, betont CEO Walter Schmidt.

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