Länder in den Emerging Markets hatten in diesem Jahr schwer zu kämpfen. Die Kurse befinden sich weiterhin unter Druck. Vier Experten äußern sich dazu, ob die Zeit für einen Wiedereinstieg reif ist oder ob Anleger lieber noch etwas warten sollten.
Mehrjährige Übergangsphase
Armin Eiche, Leiter von Pictet Wealth Management Deutschland
Die Emerging Markets befinden sich in einer mehrjährigen Übergangsphase von einem vorwiegend exportorientierten zu einem eher von der Inlandsnachfrage getriebenen Modell. In dieser Phase dürften sie eher ein Risiko als ein Wachstumstreiber für die Weltwirtschaft darstellen, begleitet von hoher Volatilität an ihren Aktienmärkten. Die Währungen der Schwellenländer erscheinen auf den ersten Blick zum US-Dollar deutlich unterbewertet, jedoch sind wir skeptisch, ob der Abwärtsdruck bereits nachlässt und die Chance auf eine Bodenbildung besteht. Für Emerging-Market-Aktien erscheint das Chancen-Risiko-Profil aus strategischer Sicht ungünstig. Durch die niedrigen Bewertungen können sich jedoch kurzfristig Chancen ergeben. Anleihen in Schwellenländern bieten attraktive Renditen, aber der aktuelle Druck auf die Währungen zwingt zur Vorsicht. Insgesamt favorisieren wir Anleihen in US-Dollar gegenüber jenen in Lokalwährung.