Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen verzeichnet im Dezember 2025 einen leichten Rückgang. Laut dem aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer sinkt der entsprechende Indexwert um 0,5 Zähler auf nun -15,0 Saldenpunkte. Die Stimmung innerhalb der mittelständischen Wirtschaft verharrt damit weiterhin deutlich unter der neutralen Nulllinie. Diese Marke repräsentiert den langfristigen Durchschnitt seit dem Jahr 2005. Nach Angaben von KfW Research und dem ifo Institut ist das Minus im aktuellen Berichtsmonat primär auf negativere Geschäftserwartungen zurückzuführen. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbessert sich im Mittelstand hingegen geringfügig. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sinken merklich von -9,7 auf -11,1 Punkte. Dieser Trend zeigt laut den Analysten eine Fortsetzung der seit dem Spätsommer anhaltenden Seitwärtsbewegung der Zukunftsaussichten. Die Lagebeurteilungen steigen im Dezember zwar um 0,5 Zähler auf -19,3 Saldenpunkte an. Dennoch verbleiben diese Werte auf einem historisch niedrigen Niveau. Die wirtschaftliche Erholung der KMU scheint damit zum Jahresende an Dynamik verloren zu haben.
Branchenübergreifende Eintrübung
Die Stimmung im Mittelstand verschlechtert sich im Dezember in nahezu allen relevanten Wirtschaftsbereichen. Nach Erkenntnissen der KfW ist der Rückgang im Sektor der Dienstleistungsunternehmen besonders ausgeprägt. Hier sinkt das Klima um 2,3 Zähler auf einen Stand von -14,6 Punkten. Die Erwartungshaltung der Dienstleister trübt sich dabei erheblich ein. Demgegenüber steht eine leicht verbesserte Einschätzung der aktuellen Geschäftslage in diesem Bereich. Im Einzelhandel zeigt sich eine Verschlechterung um 1,9 Punkte. Dieser Rückgang ist vor allem durch schwächere Lageurteile begründet. Laut der Studie deutet dies auf ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft für die betroffenen Betriebe hin. Im Verarbeitenden Gewerbe verringert sich der Klimawert marginal um 0,1 Punkte. Dies geschieht trotz verbesserter Exporterwartungen in der Industrie. Eine positive Entwicklung meldet lediglich das Bauhauptgewerbe am Ende des Kalenderjahres. Der Zuwachs fällt hier mit einem Plus von 0,2 Punkten jedoch sehr gering aus. Die differenzierte Betrachtung verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen für die verschiedenen Marktsegmente des deutschen Mittelstands.
Stimmungseinbußen bei Großunternehmen
Die wirtschaftliche Verfassung der Großunternehmen zeigt im Dezember eine noch deutlichere Abwärtstendenz. Insgesamt gibt das Geschäftsklima in diesem Segment laut KfW-ifo-Mittelstandsbarometer um 2,3 Punkte nach. Damit fällt die Stimmung der Großunternehmen wieder signifikant hinter die der kleinen und mittleren Betriebe zurück. Besonders gravierend stellt sich die Situation bei den großen Dienstleistern dar. In diesem Bereich sinkt das Klima um erhebliche 6,2 Punkte. Auch in der Industrie der Großunternehmen wird ein Rückgang um 2,1 Punkte verzeichnet. Lediglich das Bauhauptgewerbe meldet bei den großen Akteuren eine Verbesserung um 2,4 Zähler. Nach Angaben von KfW Research bleibt die Kluft zwischen den einzelnen Branchen innerhalb der Großunternehmen akzentuiert. Ein weiteres kritisches Signal senden die Beschäftigungserwartungen aus. Diese verbleiben bei den Großunternehmen in einem steilen Abwärtstrend und sinken im Dezember um weitere 0,6 Zähler. Im Mittelstand fallen die Rückgänge bei den Beschäftigungsabsichten mit minus 1,1 Zählern im Dezember sogar noch etwas deutlicher aus. Trotzdem gelten die Erwartungen im Mittelstand im Vergleich zu den Großunternehmen grundsätzlich als stabiler.
Perspektiven für das neue Jahr
Trotz der aktuellen Abkühlung zum Jahresende bestehen Anzeichen für eine kommende konjunkturelle Erholung. Nach einer zwischenzeitlichen Aufhellung in den ersten drei Quartalen 2025 herrscht derzeit zwar Ernüchterung. Laut Dr. Philipp Scheuermeyer von der KfW sind die Probleme wie der China-Schock in der Industrie weiterhin präsent. In der Gesamtschau der Indikatoren rechnet die KfW für das laufende Quartal dennoch mit einem leicht positiven Wachstum. Gestützt wird diese Einschätzung durch den Einkaufsmanagerindex und den Aktivitätsindex der Bundesbank. Für das Jahr 2026 prognostiziert die KfW eine deutliche Erholung mit einem Wachstum von 1½ %. Impulse sollen hierbei von staatlichen Aufträgen und privaten Investitionen ausgehen. Auch steigende Realeinkommen könnten die Dynamik fördern. Als Risiken für diese Prognose nennt das Institut eine schwache Entwicklung des privaten Konsums. Die rückläufigen Beschäftigungserwartungen werden in diesem Zusammenhang kritisch beobachtet. Die Experten betonen die Notwendigkeit einer Stabilisierung der Stimmung im Einzelhandel für eine nachhaltige Erholung. Das kommende Jahr wird somit durch einen langsamen Übergang von der Stagnation zum Wachstum geprägt sein.
Details zur Preisentwicklung und zum Exportgeschäft
Die Daten des ifo Instituts geben zudem Aufschluss über die Erwartungen bei Absatzpreisen und Exporten. Im Mittelstand steigen die Absatzpreiserwartungen im Dezember leicht . Bei den Großunternehmen ist ein deutlicherer Anstieg zu beobachten. Dies deutet auf einen potenziellen Preisdruck in bestimmten Marktsegmenten hin. Die Exporterwartungen im Verarbeitenden Gewerbe zeigen eine differenzierte Entwicklung. Im Mittelstand verbessern sich diese Aussichten um 1,1 Zähler. Bei den Großunternehmen der Industrie steigen die Exporterwartungen sogar um 3,5 Zähler. Trotz dieser leichten Erholung verbleiben die Werte für das Auslandsgeschäft weiterhin im negativen Bereich. Nach Angaben der KfW zeigt dies die anhaltende Schwäche des globalen Marktumfelds für deutsche Exporteure. Die langfristigen Durchschnitte werden in fast allen Kategorien weiterhin unterschritten. Die statistische Aufarbeitung durch KfW Research erfolgt saison- und mittelwertbereinigt. Abweichungen zu früheren Meldungen sind laut den Herausgebern aufgrund dieser Rundungen und Bereinigungen möglich. Die Datenbasis umfasst Berichte aus allen relevanten Sektoren der deutschen Wirtschaft.





