Prävention statt Insolvenz

Ein Geist huscht durch die deutsche Restrukturierungslandschaft: Die europäische Kommission arbeitet weiter an einer Harmonisierung des europäischen Insolvenzrechts und legt dabei zunehmend den Fokus auf Prävention statt Insolvenz.

Als Teil der Schaffung einer Kapitalmarktunion ist es erklärtes Ziel in Brüssel, die Beteiligung der Gerichte an der Unternehmenssanierung so klein wie möglich zu halten. Was das für den deutschen Restrukturierungssektor bedeutet, zeigte das Münchener Restrukturierungsforum am 12. Mai in der bayerischen Landeshauptstadt. Mehr als 100 prominente Sanierungsexperten kamen zusammen, um für und wider einer europäischen Insolvenzordnung zu diskutieren. „Die gesamte Entwicklung bewegt sich von einem gläubiger- zu einer schuldnerorientierten Verfahren,“ bewertete Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz den Umbruch der Branche. Das sehe man auch an den Plänen aus Brüssel.

Einig waren sich die Fachleute vor allem in einer Sache: Für den Großteil aller Fälle käme das Vorinsolvenzliche Sanierungsverfahren sowieso nicht in Frage. „Eine außergerichtliche Einigung eignet sich besonders bei Unternehmen mit gutem Cash-Flow aber zu hohen Schulden“, fasste Dr. Leo Plank, Partner bei Kirkland & Ellis International LLP das Ergebnis der Panel-Diskussion zusammen.

www.muenchener-restrukturierungsforum.de

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