„Profiteure sind global aufgestellte Konzerne“

Im Gespräch mit Andreas Grünewald, Gründer und Geschäftsführer der FIVV AG, über die 
grundlegenden Chancen des Investierens in Produktivkapital.

Wären angesichts dieser Einschätzung nicht Investitionen in asiatische und afrikanische Titel sinnvoller?

Profiteure sind nicht nur dortige lokale Unternehmen, sondern hauptsächlich global aufgestellte Konzerne, deren Markenprodukte bei den jungen Käuferschichten als Statussymbole heiß begehrt sind. Global agierende Unternehmen finden somit beste Rahmenbedingungen vor: Weltweit betrachtet steigende Kaufkraft, historisch niedrige Refinanzierungskosten, gesunkene Energie- und Rohstoffpreise sowie beschleunigte Innovationen. Im Ergebnis ergibt sich – für viele krisenfixierte Anleger überraschenderweise – ein erfreuliches Bild der Weltwirtschaft: Das jährliche Wachstum liegt bei rund drei Prozent, und dieses Niveau ist geradezu ideal für die Gewinnentwicklung ohne Sorgen um eine Lohn-Preis-Spirale.

Sind Ihrer Meinung nach Aktien noch nicht zu teuer, schließlich notieren die Indizes praktisch auf Allzeithochs?

Angesichts entfallender Guthabenzinsen müssen sich Anleger ohnehin nach Anlagealternativen umsehen. Dies, gepaart mit einer fairen, in Teilsegmenten sogar günstigen Bewertung der Unternehmen ist auch weiterhin ein gutes Umfeld für die Aktienanlage. Beispielsweise beträgt beim DAX das Kurs-Gewinn-Verhältnis 13 und die Dividendenrendite lukrative drei Prozent. Zum Vergleich: Bei Immobilien in guter Lage wird mittlerweile nicht selten das 30-Fache der Jahreskaltmiete als Kaufpreis aufgerufen. Oder blicken wir zum Anleihenmarkt: Bei der aktuell mit rund 0,4 Prozent pro Jahr kaum noch vorhandenen Verzinsung von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen liegt das Anleihen-KGV bei etwa 250.

 


Zur Person

 

Andreas Grünewald ist Gründer und Geschäftsführer der FIVV AG.

info@fivv.de

 

 

 

Autorenprofil

Stefan Preuß ist Autor.

1
2
Vorheriger Artikel„Wir begnügen uns nicht mit dem Vermögenserhalt“
Nächster Artikel„Erfolg mit Aktien – dazu muss man kein Amerikaner sein“