Private Equity-Investoren selbst in Krisenzeiten robust

Laut einer aktuellen Umfrage von Proventis Partners gemeinsam mit dem Institut for Mergers, Acquisitions and Alliances (IMAA) zeigen sich die Hälfte aller befragten Private Equity-Gesellschaften in der DACH-Region krisenresistent und wollen weiter investieren – obwohl sie mehrheitlich mit einem Konjunktureinbruch rechnen.

So rechnet zwei Drittel der Private Equity-Fonds nur mit einem kurzfristigen Rückgang von M&A-Prozessen. Insgesamt wurden 400 Small und Mid-Cap Private Equity-Investoren (PEs) aus der DACH-Region befragt. Von den 80 Antworten verfügt die Hälfte der Unternehmen über ein aktives Investmentvolumen von bis zu 100 Mio. EUR, etwa ein Drittel über 100 bis 500 Mio. EUR sowie ein Fünftel der Antwortenden über mehr als 500 Mio. EUR. Die Hälfte der antwortenden Private Equity-Gesellschaften sind closed-end Funds, die andere Hälfte Evergreen Funds.

Einige Branchen profitieren von der Corona-Pandemie

Laut den Private Equity-Investoren zählen zu den am härtesten betroffenen Branchen der Fahrzeugbau und -zubehör, Maschinen- und Anlagenbau, Transport, Logistik und Touristik sowie Textil und Bekleidung. Die Branchen, die am meisten von der Corona-Pandemie profitieren, sind nach Ansicht der befragten Private Equity-Unternehmen die Pharmaindustrie, die Bereiche Nahrungs- und Genussmittel, Telekommunikation sowie Handel und E-Commerce.

„Private Equity-Investoren verfügen über tiefe Taschen und einen langen Atem. Allein in 2019 wurden in Deutschland über 5 Mrd. EUR frisches Kapital von Fonds eingeworben (knapp 100 Mrd. EUR in Gesamteuropa), dazu kommen noch die Mittel einer Vielzahl von Family Offices“, erklärt Jan Pörschmann, Managing Partner bei Proventis Partners in München. „Das weltweite „Dry Powder“ von PE Fonds beträgt über 2 Billionen USD. Damit können umsichtige, langfristig denkende Private Equity-Investoren einen wesentlichen Wertbeitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft in dieser Lage leisten“, so Pörschmann.

Die Ergebnisse würden zudem zeigen, wie unterschiedlich die Fonds mit der momentanen Ausgangslage umzugehen scheinen.

„Für einzelne Fonds wird es sicherlich gute Chancen beim Dealflow geben. Darüber hinaus dürfte sich die Gelegenheit bieten, auch einmal wieder die nützliche Rolle von Private Equity in der breiteren Öffentlichkeit in Erinnerung zu rufen“, erklärt Prof. Christopher Kummer, Präsident des IMAA.

Die komplette Blitzumfrage von Proventis Partners und IMAA „Private Equity-Reaktionen auf SARS-CoV-2“ finden Sie hier.

Autorenprofil

Svenja Liebig ist Redaktionsleitern Kapitalmarktmedien bei der GoingPublic Media AG. Ihre Schwerpunktbereiche liegen bei Themen rund um IPOs, Investor Relations, Unternehmensfinanzierung und den Kapitalmärkten in Österreich und der Schweiz

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