Wachstum dank Private-Equity-Beteiligung

Foto: © cevahir, Adobe Stock
Foto: © cevahir, Adobe Stock

Die Mär von den „Heuschrecken“ wird weiter widerlegt. Nach der umfassenden Vergleichsanalyse von Munich Strategy Managementconsulting sind Private-Equity-Gesellschaften eine transformative Kraft für den deutschen Mittelstand. Die Studie untermauert nach Ansicht von Munich Strategy, dass Private-Equity-geführte Unternehmen ein signifikant höheres Wachstum in den Bereichen Umsatz und Gewinn verzeichnen. Verglichen mit inhabergeführten Firmen zeichneten sich diese Unternehmen zudem durch eine gesteigerte Produktivität und ein stärkeres Mitarbeiterwachstum aus. Damit seien diese Betriebe gut aufgestellt für eine zukünftige Expansion.

Dr. Sebastian Theopold, Partner bei Munich Strategy und federführend in der Studie, erklärt zu den Zahlen: „Private Equity ist nicht nur Katalysator für finanzielles Wachstum, sondern bringt Unternehmen auch strategisch und operativ voran. So ermöglicht die Branche langfristiges Wachstum und Expansion im Mittelstand.” Die Studie zeigt, dass Unternehmen in Private-Equity-Besitz ihre Umsätze zwischen 2018 und 2021 jährlich um durchschnittlich 7,5% steigern konnten. Inhabergeführte Betriebe hätten im gleichen Zeitraum lediglich einen Zuwachs von 2,3% pro Jahr erzielt. Besonders nach dem Einbruch durch die COVID 19-Pandemie im Jahr 2020 zeigten hätten PE-geführte Unternehmen eine bemerkenswerte Erholung erzielen können. Mit einem Umsatzwachstum von mehr als 15% im Folgejahr konnten gute Werte erzielt werden. Inhabergeführten Unternehmen erreichten immerhin noch ein Wachstum von knapp 8%.

PRIVATE EQUITY ALS JOBMOTOR

Zum Vergrößern bitte hier anklicken!Weiter zeigt die Studie, dass PE-geführte Unternehmen auch in der Schaffung neuer Arbeitsplätze überlegen sind. Während die Beschäftigtenzahl in inhabergeführten Unternehmen lediglich um 1,3% pro Jahr wuchs, verzeichneten PE-Portfolio-Unternehmen einen Zuwachs von 8,0%. Dabei würden aber auch Übernahmen eine Rolle spielen. Die Nase vorn haben PE-geführten Unternehmen auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (EBITDA). Im Bereich der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz (KI) zeigen hingegen familiengeführte Unternehmen leichte Vorteile. Ein Drittel der Unternehmen in beiden Vergleichsgruppen habe bereits große Teile ihrer vormals (teil-)manuellen Prozesse digitalisiert. Weitere 37% der PE-Portfoliounternehmen und 48% der inhabergeführten Unternehmen hätten diese Digitalisierungsmaßnahmen zumindest teilweise umgesetzt.

Die Studie widerlegt nach Ansicht von Munich Strategy  das Klischee des technologisch rückständigen Mittelstands. “In den vergangenen 15 Jahren ist Private Equity mittelstandserfahrener geworden. Investoren und Mittelständler haben voneinander gelernt und Barrieren wurden abgebaut”, fasst Sebastian Theopold die Ergebnisse der Studie zusammen. “In Zeiten, in denen Banken zurückhaltender geworden sind, hat Private Equity im deutschen Mittelstand eine wichtige Rolle eingenommen.”

Die Munich Strategy-Studie basiert auf einer detaillierten Untersuchung von Leistungs- und Strategiedaten von über 800 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Weiterhin habe es ergänzend Interviews mit Unternehmensentscheidern gegeben. Munich Strategy ist eine internationale Managementberatung für den Mittelstand. Für führende Unternehmen aus den Branchen Bau, Maschinenbau und Nahrung entwickelt Munich Strategy Strategien, die zu einem Ausbau der Marktführerschaft oder zur nachhaltigen Steigerung der Marktanteile führen sollen. Im Fokus stehen dabei Wachstums- und Internationalisierungsstrategien und die Begleitung von Fusionen und Übernahmen.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

Vorheriger ArtikelPrivate-Equity-Klima hellt sich auf
Nächster ArtikelFremdmanagement in Familienunternehmen