Phönix Gruppe an Investor verkauft

Aufatmen bei der Belegschaft der Phönix Armaturen-Werke Bregel GmbH mit Sitz in Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Rund fünf Monate nach dem Insolvenzantrag ist es dem Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Stephan Strumpf gelungen, für den Geschäftsbetrieb des Herstellers von Spezialarmaturen für Industrieanwendungen und die zwei weiteren insolventen Konzerngesellschaften der Phönix-Gruppe, Strack GmbH und Phönix Valve Group GmbH, einen Investor zu finden. Es handelt sich um die Valvosider-Gruppe, eine namhafte familiengeführte Unternehmensgruppe mit Sitz in Borgosesia in Italien, die seit 1952 international im Bereich der Herstellung von Industriearmaturen tätig ist.
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Aufatmen bei der Belegschaft der Phönix Armaturen-Werke Bregel GmbH mit Sitz in Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Rund fünf Monate nach dem Insolvenzantrag ist es dem Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Stephan Strumpf gelungen, für den Geschäftsbetrieb des Herstellers von Spezialarmaturen für Industrieanwendungen und die zwei weiteren insolventen Konzerngesellschaften der Phönix-Gruppe, Strack GmbH und Phönix Valve Group GmbH, einen Investor zu finden. Es handelt sich um die Valvosider-Gruppe, eine namhafte familiengeführte Unternehmensgruppe mit Sitz in Borgosesia in Italien, die seit 1952 international im Bereich der Herstellung von Industriearmaturen tätig ist. Nachdem alle Voraussetzungen aus dem notariellen Kaufvertrag inzwischen erfüllt wurden, konnte nach Aussage des Insolvenzverwalters der Kaufvertrag für die Übernahme der drei Gesellschaften der Phönix-Gruppe nunmehr vollzogen werden. Über Details des Kaufvertrags wurde mit allen Beteiligten Stillschweigen vereinbart. „Ich freue mich, dass für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun Gewissheit besteht, dass es weiter geht und dass wir gut zwei Drittel der Arbeitsplätze erhalten konnten. Ich danke allen, die in dieser schwierigen Zeit zu dem Unternehmen gestanden und es unterstützt haben“, sagt Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Stephan Strumpf von der Kanzlei Finkenhof. Auch für die Stadt Volkmarsen sei der Erhalt des Herstellers von Spezialarmaturen in der eher strukturschwachen Region von großer Bedeutung.

Insolvenz durch unterbrochene Lieferketten und EU-Sanktionen

Das Traditionsunternehmen war in die Krise geraten, nachdem es in Folge der weltweiten Lieferkettenprobleme und des Ukraine-Krieges zu drastischen Kostensteigerungen beim Materialeinkauf und der Logistik kam. Große Projekte, die in der Zeit zuvor zu festen Konditionen angenommen worden waren, hätten sich aufgrund der veränderten wirtschaftlichen  Rahmenbedingungen als unprofitabel erwiesen. Dazu seien die EU-Sanktionen gegen Russland gekommen, in deren Folge Forderungen des Unternehmens in erheblichem Umfang nicht mehr eingetrieben werden konnten. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher mit neuen profitablen Projekten musste das Unternehmen Mitte Februar 2023 beim Amtsgericht Korbach einen Insolvenzantrag stellen.

110jährige Geschichte

Die Phönix Armaturen-Werke Bregel GmbH blickt auf ein über 110jähriges Bestehen zurück und war ein führender Hersteller von technisch anspruchsvollen Industriearmaturen für die chemische Industrie, konventionelle und Kernkraftwerke, sowie für Raffinerien und Großanlagen. Finkenhof ist eine auf Gesellschafts- und Insolvenzrecht spezialisierte Anwaltskanzlei mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Kanzlei berät mittelständische Unternehmen, Geschäftsführer, Investoren und Insolvenzverwalter insbesondere im Rahmen von Unternehmenskäufen, Krisensituationen und Insolvenzverfahren oder ist über ihre Anwälte selber als Insolvenzverwalter tätig.

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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