Neun von zehn Azubis lernen im Mittelstand

Die Ausbildung in deutschen Unternehmen lastet immer mehr auf den Schultern des Mittelstands. Dies geht aus einer Befragung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unter Kleinen und Mittleren Betrieben (KMU) für das vergangene Kalenderjahr hervor. Insgesamt werden 90% aller Ausbildungsplätze von Betrieben vergeben,  die weniger als 250 Beschäftigte aufweisen und beim Jahresumsatz die 50 Millionen-Euro-Marke nicht überschreiten.

Handwerk mit Löwenanteil, Dienstleistungssektor schwach

Eine besondere Rolle bei der Berufsausbildung spielt das Handwerk. So ist fast jeder Dritte Azubi als Lehrling in einem Handwerksbetrieb beschäftigt. Damit beträgt die Quote an Auszubildenden in der Branche mehr als 6 Prozent. In den anderen Wirtschaftszweigen liegt der Anteil bei mittelständischen Betrieben mit 5 Prozent etwas darunter. Dagegen schneidet mit nur 2 Prozent Auszubildenden der Dienstleistungssektor am schlechtesten ab. Für die KfW liegt der niedrige Wert an der höheren  Akademikerquote. Daneben seit vergleichsweise kleineren Betriebsgröße der Unternehmen.

Gleichzeitg mit dem gestiegenen Anteil des Mittelstandes sinkt das gesamte Ausbildungsvolumen. So verringert sich in der gesamten deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren tendenziell die Zahl der Ausbildungsplätze um durchschnittlich 3 Prozent jährlich. Mit rund einer halben Million neuer Ausbildungsverträge stellt 2015 einen Negativrekord dar.

Das Mittelstandspanel ist eine Wiederholungsbefragung, welche die KfW seit 2003 durchführt. An der Untersuchung nehmen jährlich zwischen 9.000 und 15.000 Unternehmen teil. Das Gesamtergebnis des diesjährigen Panels wird in einem Monat veröffentlicht.

Ausbildung © KfW

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Autorenprofil

Als Redakteur bei der Unternehmeredition leitet Volker Haaß die Online-Aktivitäten sowie die Sonderpublikationen der Plattform. Dazu gehört unter anderem die FuS – Zeitschrift für Familienunternehmen und Strategie.

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