One-Stop-Shop für Autohersteller

Die Eifel Mosel-Gruppe setzt Ihren Wachstumskurs mit der Übernahme von weiteren Autohäusern fort

Die Autohaus Eifel Mosel Holding AG wurde vor mehr als 70 Jahren gegründet und verkauft inzwischen 7500 Autos jährlich
Die Autohaus Eifel Mosel Holding AG wurde vor mehr als 70 Jahren gegründet und verkauft inzwischen 7500 Autos jährlich

Die Eifel Mosel Holding AG – ein großer Verbund von Autohäusern im nördlichen Rheinland-Pfalz und im Saarland setzt ihren Wachstumskurs fort. Dabei übernimmt sie auch andere Betriebe in Form einer externen Nachfolgelösung. Bei der Finanzierung bekommt sie auch Unterstützung von der Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH.

Die eigene Firma ist ein persönliches Lebenswerk. Die Inhaber haben viel Zeit und Herzblut investiert, um den Betrieb von der Gründungsphase bis zu einem kontinuierlichen Wachstum weiterzuentwickeln. Da ist es verständlich, wenn man das „eigene Kind“ in gute Hände übergeben möchte. Den meisten Inhabern geht es daher bei der Suche nach einem möglichen Nachfolger nicht um eine Maximierung des Verkaufspreises, sondern vor allem um eine Sicherung des Bestands der Firma. Das Team der Mitarbeitenden soll möglichst weiter bestehen und auch der „Spirit“ des Unternehmens sollte erhalten bleiben. Die Suche nach dem passenden Partner für die Nachfolge gestaltet sich oft nicht leicht, zumal auch die persönlichen Befindlichkeiten zu beachten sind. Wenn in der eigenen Familie oder im Team kein geeigneter Nachfolger zu finden ist, dann geht es für den Inhaber um die Suche nach einem Käufer. Dieser sollte dann aber möglichst die Firma im Sinne des Inhabers weiterführen. Nicht immer eine leichte Aufgabe, zumal ein Inhaber üblicherweise nicht so oft seine Firma in neue Hände gibt.

Firmenphilosophie erhalten

Ralph Flegel führt das Autohaus Eifel Mosel Holding AG und plant weitere Übernahmen
Ralph Flegel führt das Autohaus Eifel Mosel Holding AG und plant weitere Übernahmen

Ein gelungenes Beispiel für einen solchen Übergang war der Verkauf des Unternehmens „Heisel am Kreisel“ an die Autohaus Eifel Mosel Holding AG. Das Autohaus Heisel aus dem Saarland verfügt über Standorte in Merzig, Völklingen und St. Wendel. Insgesamt 140 Mitarbeitende gehören zu der Firma, die vor fast 100 Jahren gegründet wurde. „Gerd Heisel und ich kennen uns schon seit sehr vielen Jahren. Wir haben bei einigen Projekten schon miteinander kooperiert und verstehen uns gut“, erklärt Ralph Flegel, Geschäftsführer der Autohaus Eifel Mosel Holding. Aus den gemeinsamen Aktivitäten und dem guten persönlichen Verständnis heraus entstand dann auch der Gedanke für einen Verkauf des Autohauses Heisel an die Eifel Mosel Holding. „Wir haben uns früh darum gekümmert, dass wir die Firmenphilosophie vom Inhaber Gerd Heisel in unsere Planungen für die Zukunft aufnehmen. Es geht auch immer darum, dass man voneinander lernen kann“, fügt Flegel an. Weiterhin war es für ihn ein konsequenter Schritt, dass der Name der Autohäuser trotz der Übernahme erhalten bleiben soll. Das sei auch ein wichtiges Signal an die Kundinnen und Kunden, denen damit eine Kontinuität zugesichert werde. Aufgrund der vollständigen Übernahme aller Beschäftigten von Heisel bleiben auch die jeweiligen persönlichen Ansprechpartner erhalten.

Die Gespräche über den Verkauf des Autohauses Heisel liefen in einer freundschaftlichen Atmosphäre. Es gab ein gemeinsames Ziel eines geregelten Übergangs. Insgesamt war es ein komplexes Geschäft, da mehrere Gesellschaften im Zuge der Nachfolgelösung zur Übertragung anstanden. Wichtige Partner waren auch die beiden beteiligten Regionalbanken der Unternehmen – die Kreissparkasse Bitburg-Prüm und die Sparkasse Merzig-Wadern. Die komplette Transaktion wurde von der Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH mit einer stillen Beteiligung begleitet.

Stetiges Wachstum mit neuen Standorten

Auch die Eifel Mosel Gruppe ist wie das Autohaus Heisel inhabergeführt. Die Gründung liegt rund 70 Jahre zurück – inzwischen ist die dritte Generation für das Unternehmen verantwortlich. Der Beginn war ein Autohaus für VW und Audi in Prüm und wenig später erfolgte dann die Expansion nach Bitburg. Nach der Jahrtausendwende kam dann die Marke Toyota mit zum Angebot dazu und das Unternehmen expandierte in die Städte Trier und Wittlich. Zu dem Zeitpunkt verfügte die Gruppe dann schon über insgesamt sieben Autohäuser. „Wir hatten auf diese Weise eine sehr gute Abdeckung mit unseren Standorten im nördlichen Rheinland-Pfalz. Wir konnten in dieser Zeit auch zusätzlich die Marke Peugeot für uns gewinnen. Dies hat uns eine gute Position im Markt verschafft“, erklärt Flegel. Mit den neuen Standorten des Autohauses Heisel im Saarland kann jetzt die regionale Abdeckung noch weiter verbessert werden.

7.500 verkaufte Autos im Jahr

Das hat auch einen guten Grund, denn: „Viele Autohersteller arbeiten gern mit größeren Händlergruppen zusammen. Sie haben dann nur einen Ansprechpartner und können dann die Aktivitäten besser koordinieren“, erläutert Geschäftsführer Flegel. Durch die Übernahme des Autohauses Heisel wächst sein Unternehmen nun auf eine Größe von rund 7.500 verkauften Fahrzeugen im Jahr. Er hat aber schon zwei weitere neue Standorte im Auge, um seinen steilen Wachstumskurs fortzusetzen. Die Verhandlungen über den Kauf sind nach Aussage von Flegel schon recht weit fortgeschritten. Ihm und seinem Unternehmen hilft bei diesen Gesprächen sein guter Ruf, den er sich bei Übernahmen in der Vergangenheit – wie auch beim Autohaus Heisel – aufgebaut hat. Sein respektvoller Umgang mit den übernommenen Unternehmen, den Mitarbeitenden und den Kundenbeziehungen erleichtert weitere Übernahmen von Betrieben. „Ich habe häufiger Kontakt zu Inhabern von Autohäusern, die im Zuge einer Unternehmensnachfolge Ihr Unternehmen in gute Hände übergeben möchte“, sagt Flegel. Damit ist ein weiteres Wachstum der Eifel Mosel Gruppe in den kommenden Jahren vorgezeichnet.

 


KURZPROFIL Automobilwelt Eifel Mosel GmbH 

Gründungsjahr: 1950

Branche: Automobilhandel

Unternehmenssitz: Bitburg

Mitarbeiter: 220

http://www.eifelmosel.de


“Mit stiller Beteiligung verteilt sich die Finanzlast auf mehrere Schultern”

Andreas Löffler
Andreas Löffler

Interview mit Andreas Löffler, Prokurist der Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH

Unternehmeredition: Wie ist es zu Ihrer Zusammenarbeit mit der der Eifel Model Gruppe bei dieser Nachfolgelösung gekommen?

Andreas Löffler: Die Kontaktaufnahme erfolgte durch die Kreissparkasse Bitburg-Prüm, der Hausbank der Eifelmosel-Gruppe und die Sparkasse Merzig-Wadern, der Hausbank der Heisel-Gruppe. Das Ziel war es dabei, die komplizierte Gesamtfinanzierung auf mehrere Schultern zu verteilen und zusätzliche eigenkapitalähnliche Mittel in Form einer stillen Beteiligung einzubringen.

Was war ausschlaggebend für Ihre Zusage für eine Beteiligung?

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Paket hat einfach gepasst. Die Partner haben sehr vertrauensvoll miteinander kooperiert und wir haben gemeinsam nach guten Lösungen gesucht. Für uns war es dabei auch wichtig, dass die Standorte im Saarland so erhalten werden konnten. Das Ergebnis gibt uns recht.

Wie läuft derzeit die Zusammenarbeit?

Die Eingliederung läuft praktisch „geräuschlos“. Dank der guten Vorbereitung werden jetzt die Vereinbarungen Schritt für Schritt umgesetzt. Wir sind mit dem gesamten Ablauf sehr zufrieden.

Verfügt die Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft noch über weitere Beteiligungen im Sektor Autohandel oder Handel?

Es gibt seitens unserer Gesellschaft auch noch weitere Beteiligungen im Bereich Handel. Wir haben jedoch keinen speziellen Branchenfokus, sondern investieren grundsätzlich in allen Sektoren.

Dieser Beitrag ist in der aktuellen Magazinausgabe der Unternehmeredition 1/2024 mit Schwerpunkt “Unternehmensnachfolge” erschienen.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

Vorheriger ArtikelEin Hauch von Frühling im Mittelstand
Nächster ArtikelHohes Investoreninteresse für Hoeller Electrolyzer GmbH