Im April hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Vergleich zum Vormonat auf niedrigem Niveau weiter verbessert. Wie die NRW.BANK mitteilte, sei es bereits der dritte Anstieg in diesem Jahr gewesen. Lediglich im Februar stagnierte der Konjunkturindikator, für den im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden. In der jüngsten Befragung beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser, während sich ihre Geschäftserwartungen an die kommenden Monate eintrübten.
In Zahlenwerten stieg das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im April um 1,3 Saldenpunkte auf -11,3 Punkte. Die Umfragewerte zur Geschäftslage legten um 4,1 auf -6,9 Saldenpunkte zu und erreichten damit den höchsten Wert seit August 2024. Gleichzeitig gingen die Umfragewerte zu den Geschäftserwartungen um 1,5 auf -15,7 Punkte zurück.
„Die aktuellen Umfragewerte spiegeln einerseits die Hoffnung wider, dass die nordrhein-westfälische Konjunktur wieder Tritt fasst und dass das Investitionspaket des Bundes der Wirtschaft einen Schub gibt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Andererseits sehen wir aber auch, dass die konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten weiterhin groß sind.“
Bauhauptgewerbe: Bester Wert seit fast zwei Jahren
Im Bauhauptgewerbe stieg das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im April am stärksten und erreichte mit -23,0 Punkten den höchsten Wert seit Mai 2023. Im Gegensatz zur Entwicklung des Gesamtindikators ging das Stimmungsplus im Bauhauptgewerbe auf die Geschäftserwartungen zurück, während die Umfragewerte zur Geschäftslage zurückgingen. Die größte Sorge der Bauunternehmen ist weiterhin der Auftragsmangel. Mit dem angekündigten Infrastrukturpaket des Bundes zeichnet sich aber ein Wendepunkt ab. Davon dürfte auch der Hochbau profitieren, wo das Plus im April auch am stärksten ausfiel.
Industrie: Vierter Anstieg in Folge
Im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima im April ebenfalls, um 1,3 auf -20,1 Punkte. Es war bereits der vierte Anstieg in Folge. Die Industrieunternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser. Jedoch fielen ihre Geschäftserwartungen an die nächsten sechs Monate etwas pessimistischer aus. Grund ist die US-Zollpolitik, die vor allem den Exportausblick der Industrieunternehmen eingetrübt hat.
Dienstleistungen: Plus im Gastgewerbe, Minus in der Logistik
Im Dienstleistungssektor ging das Geschäftsklima etwas zurück. Es sank von -6,2 auf -7,3 Punkte. Die befragten Unternehmen zeigten sich zwar zufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Allerdings trübten sich ihre Geschäftserwartungen ein. Besonders stark fiel der Rückgang in der exportorientierten Branche Transport und Logistik aus. Im Gastgewerbe hellte sich die Stimmung hingegen auf.
Handel: Lage besser, Geschäftserwartungen sinken
Auch im Handel sank das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima. Hier ging der Wert um 2,8 auf -28,5 Punkte. Grund für den Rückgang waren vor allem die Geschäftserwartungen der Unternehmen. Ihre aktuelle Geschäftslage beurteilten die befragten Groß- und Einzelhändler hingegen etwas besser.
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.