Modellbahnbauer Fleischmann insolvent

Der Modellbahnbauer Fleischmann hat einen Insolvenzantrag gestellt. In die Schulden getrieben wurde das Heilsbronner Unternehmen scheinbar durch enorme Pensionslasten. Allerdings soll die Insolvenz kein Ende sein – ein Neuanfang ist geplant.

Mit der Insolvenz beendet das Traditionsunternehmen eine harte Sanierungszeit, die 2008 mit der Übernahme durch die Salzburger Modelleisenbahn Holding angestoßen wurde. Die Mutterfirma hatte mit drastischem Personalabbau versucht das Unternehmen zu retten und die einst mehr als 350 Stellen auf heute 33 gekürzt. Jetzt geht aber scheinbar kein Weg mehr an diesem harten Schnitt vorbei. Als Hauptgrund für die Überschuldung des 128 Jahre alten Betriebs aus Franken nennt Firmensprecher Michael Prock die hohen Pensionslasten: „Die verbliebenen 33 Mitarbeite von Fleischmann am Firmensitz sind nicht in der Lage, die Betriebspensionen von mehr als 600 ehemaligen Mitarbeiten zu erwirtschaften“. Diese Aufgabe fällt jetzt dem Pensions- Sicherungs-Verein PSVaG zu. Fleischmann plant währenddessen einen Neuanfang. Weitere Stellenstreichungen sind nicht geplant. Von den Pensionslasten befreit, sollen die Fleischmann-Bahnmodelle am Standort Heilsbronn weiter entwickelt und konstruiert werden. Zusammen mit den Partnern aus Österreich soll der Rivale Märklin weiter im Blickfeld gehalten werden. Der einst als unsanierbar geltende Konkurrent, schaffte nach der Insolvenz vor vier Jahren den Neuanfang und ist nun an der Spitze des europäischen Marktes.

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