Mit Transparenz zu mehr Erfolg

Viele deutsche Mittelständler scheuen grundsätzlich vor mehr Transparenz gegenüber externen Finanzierungspartnern zurück. Zu Unrecht. Wenn Unternehmen Transparenz effektiv einsetzen, überwiegen die Vorteile. 

Finanzierung beeinflusst Transparenzanforderungen

Die notwendige Transparenz zur Erschließung verschiedener Finanzierungsalternativen unterscheidet sich dabei nach Markt und Instrument sowie dem jeweiligen Investorenprofil. Als Faustregel gilt, dass das Thema Transparenz umso wichtiger wird, je mehr Kapitalgeber, je höher der Kapitalbedarf und ob man sein Kapital über öffentliche Kapitalmärkte einwirbt.

Bleibt man als Unternehmer bei der Auswahl der Kapitalgeber im nationalen Umfeld, kommt man mit den lokalen Rechnungslegungs- und Publizitätsvorschriften in der Regel gut klar. Wenn Unternehmer größere institutionelle oder internationale Investoren, die länderübergreifend aufgestellt sind, gewinnen möchten, müssen sie sich überlegen, wie sie diese ins Boot holen. Die gefühlte Informationsasymmetrie ist hier im Vergleich zu rein nationalen Investoren höher. Dies lässt sich ausgleichen, indem man zusätzliche Informationen bereitstellt und man die eigenen Abschlusszahlen international vergleichbarer macht. Internationale Vergleichbarkeit lässt sich durch Umstellung auf einen Abschluss nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) herstellen. Allerdings sind die damit verbundenen Kosten nicht unerheblich. Im ersten Schritt kann es sinnvoll sein, für Kern-Positionen in der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung eine Pro-Forma-Überleitung nach IFRS bereitzustellen. Damit erhalten Investoren relevante Informationen, ohne dass man gezwungen ist, die umfangreichen IFRS-Offenlegungsregelungen periodisch in den Abschlüssen abzuarbeiten.

Private Kreditverträge

Der Grad der notwendigen Transparenz richtet sich auch daran aus, ob man sich Kapital privatvertraglich oder über öffentliche Kapitalmärkte besorgt. Im privaten Kontext sind Investoren in der Regel durch detaillierte Informationsklauseln in den Kreditverträgen abgesichert. Das geht inhaltlich und hinsichtlich der zeitlichen Taktung der Informationsbereitstellung allerdings oft weit über das hinaus, was man im öffentlichen Kapitalmarktkontext zur Verfügung stellen würde. Dabei wird allerdings oft auf das interne Management Reporting zurückgegriffen, was die Kostenseite beherrschbarer macht.

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