Mit Sicherheit gewachsen

Dynasafe International bietet bei der Beseitigung von Kriegsüberresten oder Terrorbomben ein weltweit einmaliges Spektrum an Lösungen. Der Aufbau des Komplettanbieters ist ein Musterbeispiel für erfolgreiche Buy-and-Build-Strategien. 

Die Dimension „Umweltsanierung“ wurde aufgrund der schwächeren Geschäftsperspektiven aus den Strategieoptionen gestrichen. Mit Blick auf die beiden anderen Stoßrichtungen trat Perusa mit einem knappen Dutzend Firmen in Verhandlungen ein, die letztlich zu drei Akquisitionen führten. Im Juli 2011 erwarb ein Perusa Fonds die schwedische Dynasafe International AB. Als Hersteller explosionssicherer Behälter sowie als Erbauer von Anlagen zur Entsorgung von Munition sorgte das Unternehmen für eine Erweiterung der Wertschöpfungstiefe. Ebenfalls noch im Sommer 2011wurde die britische Bactec International LTD erworben, die eine stärkere Internationalisierung ermöglichte und die Fähigkeit mitbringt, Minen auch unter Wasser – z.B. vor dem Bau eines Offshore-Windparks – zu räumen. Für eine weitere geographische Ergänzung sorgte Ende 2012 der Erwerb der ähnlich ausgerichteten britischen MineTech International.

„Sanfte“ Integration

 Bombenentschärfung (© Dynasafe International)
Bombenentschärfung: Das Know-how von Dynasafe ist international gefragt. (© Dynasafe International)

Im nächsten Schritt ging es darum, das Potenzial der Firmengruppe auszuschöpfen. So sollten die bisherigen Wettbewerber Bactec und Minetech eng zusammenarbeiten. Alle Firmen traten zudem nun unter der Dachmarke Dynasafe auf, wobei kräftig in das Marketing investiert wurde. Viel Wert legte Perusa auf die „sanfte“ Integration. Das heißt: Die vier Firmen wurden unter Beibehaltung ihrer Identität und Rechtsform unter dem Dach der in Stockholm ansässigen Group Holding zu einer schlagkräftigen Single Corporate Entity geformt. Deren größter Geschäftsbereich ist die Dekontaminierung von mit Bomben, Munition oder Minen belasteten Gebieten. Hinzu kommt die Herstellung explosionssicherer Kammern, um etwa Bomben bei Terrorakten abzutransportieren. Der dritte Bereich, die Demilitarisierung, steht für den Bau von Anlagen zur Entsorgung. „Hier können wir in Stahlkammern mit explosionssicheren Öfen auch chemische Kampfstoffe vernichten“, sagt Gödel.

Die Dynasafe Gruppe profitiert von signifikanten Skaleneffekten und einer Wertschöpfungstiefe, die so kein Wettbewerber bieten kann. Die für 2015 erwarteten Umsätze werden um rund die Hälfte über dem Niveau von 2012 liegen, während sich das Ergebnis nahezu verdoppeln wird. „Wir nutzen diese erfolgreiche Umsetzung der Buy-and-Build-Strategie mittlerweile als Blueprint für andere Unternehmen im Perusa-Portfolio“, sagt Schmidt-Gothan. Die Dynasafe Gruppe will Perusa noch in diesem Jahr veräußern.

Kurzprofil Dynasafe International

 Gründungsjahr (Gruppe)  2012
 Branche Kampfmittelbeseitigung und -entsorgung
 Unternehmenssitz  Stockholm
 Umsatz 2014  ca. 90 Mio. Euro
 Mitarbeiterzahl ca. 700

www.dynasafe.com

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