Mit Algorithmen Kosten sparen

Im Einkauf kommt es schon lange nicht mehr nur auf den Teilepreis an. In komplexen Lieferketten entscheiden die Gesamtkosten darüber, ob ein Bauteil einfach nur billig oder wirklich günstig ist. Bei der Entscheidung hilft neuerdings Künstliche Intelligenz.

Die Systeme analysieren Einkaufsdaten über Nacht und liefern am Morgen auf Knopfdruck Prognosen für Lieferrisiken und Einsparpotenziale. Verstehen kann man diese KI-Lösungen als intelligente Begleiter der Beschaffung. Die Algorithmen analysieren zum Beispiel Korrelationen von Mengen, Preisen und Losgrößen, optimieren Beschaffungsstrategien oder machen Handlungsvorschläge auf Basis von Grenzkostenbetrachtungen.

Selbstlernende Programme können ebenfalls Second Source-Optionen (an welchen Stellen macht es Sinn, alternative Lieferanten aufzubauen?) oder optimierte Maßnahmen zur Lieferantenqualifizierung vorschlagen. Die Systeme lernen nämlich aus den Erfolgen und Misserfolgen der Vergangenheit.

Einkäufer an Sprachassistent

Künstliche Intelligenz gleicht die Prozessdefizite aus, die den Einkauf daran hindern, wertschöpfend tätig zu werden. Die Vision ist folgende: Am Anfang des Arbeitstages fragt der Einkauf den Sprachassistenten: „Wie kann ich heute Kosten sparen?“ Die To-do-Liste, die der Mitarbeiter dann erhält, entstand in der Nacht vorher. Effektiver waren Effizienz- und Geldsparen noch nie. Die Mitarbeiter haben außerdem einen Zugewinn an Zeit und kreativen Phasen.

Fazit

Unternehmen kaufen bis zu 70 Prozent ihrer Wertschöpfung zu. Der Hebel, den der Einkauf auf die Marge hat, ist immens. Kosten alleine über den Teilepreis einzusparen ist aber zu kurz gedacht. Im Fokus stehen die Effizienz und Stabilität der gesamten Wertschöpfungskette. Bedacht werden müssen neben Preis und Timing auch Qualität und Lieferrisiken. Künstliche Intelligenz hilft, die wirklichen Kostenhebel zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen.


Zur Person

Christopher Messina ist Geschäftsführer der Kloepfel Supply Group Holding und hat zehn Jahre Erfahrung im Executive- sowie im Operations-Management. Neben führenden Positionen in der Medizintechnik verantwortete er ebenfalls den Innenausbau von Kreuzfahrtschiffen sowie die Restrukturierung von großen Unternehmen.
www.kloepfel-group.com

 

 

 

 

 

Autorenprofil

Christopher Messina ist Geschäftsführer der Kloepfel Supply Group Holding und hat zehn Jahre Erfahrung im Executive- sowie im Operations-Management. Neben führenden Positionen in der Medizintechnik verantwortete er ebenfalls den Innenausbau von Kreuzfahrtschiffen sowie die Restrukturierung von großen Unternehmen.
www.kloepfel-group.com

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