Böhnke & Luckau GmbH produziert Maschinen für die Herstellung von Schokoladenkonfekten und für die Weiterverarbeitung von Kakao. Über 80 Prozent ihres Umsatzes generiert die Firma im Auslandsgeschäft, darunter auch in Krisenregionen wie der Ukraine, Russland und Nordafrika. Schwerpunkt bildet aber das Geschäft in Asien.
Eine besondere Stärke von Böhnke & Luckau ist die Fertigung von Modulen zur Verarbeitung von Kakaorohstoffen in den Herkunftsländern. Je nach den Bedürfnissen des Kunden werden diese Module vor Ort zusammengebaut. Größere Konkurrenten, so Geschäftsführer Henry Luckau, verfügten nicht immer über die nötige Flexibilität in der Produktion, um das zuweilen notwendige „Downgrading“ hoch komplexer Maschinen vorzunehmen. „Made in Germany“ einmal andersrum. „Nicht jeder Arbeiter in einer Fabrik in Indonesien oder Nordafrika verfügt über eine qualifizierte Ausbildung als Maschinenbauingenieur oder ist studierter Betriebswirt“, erklärt Luckau. „Auch Anleitungen in englischer Sprache sind nicht für alle verständlich. Diesen Umständen muss man bei der Konstruktion einer Maschine und der einzelnen Module Rechnung tragen.“ Um Sprachbarrieren zu überwinden, arbeitet Böhnke & Luckau vor Ort mit verschiedenen Fremdspracheninstituten oder dem Goethe-Institut zusammen und setzt Absolventen von Deutsch-Sprachkursen als Aushilfskräfte ein.
Kein kurzer Weg zum Erfolg
Länder, in denen Kakao abgebaut wird, etwa Malaysia, Indonesien oder Singapur, bilden einen besonderen Schwerpunkt im Exportgeschehen. Einen hohen Stellenwert genießt dabei der Export von Maschinen zur direkten Rohstoffverarbeitung, etwa die Verarbeitung von Kakao in Blockformate als Vorstufe zur Weiterverarbeitung in bestimmte Konfekte. „Mit der Rohstoffverarbeitung geschieht die Wertschöpfung quasi direkt vor Ort, auch weil einzelne Staaten diese stark subventionieren“, erläutert Luckau. Fünf bis acht Jahre, schätzt Luckau, dauert es im Schnitt, bis man sich fernab der Heimat im Markt etabliert hat. Ohne starke Partner im Rücken ist das nicht möglich.