Die Hannover Finanz tätigt eine Transaktion in ihrer neuen Sparte HF Opportunities (HFO), die auf Sondersituationen fokussiert ist. Wie das Unternehmen mitteilte, erwirbt HFO die freeglass GmbH & Co. KG von Saint-Gobain im Rahmen eines Carve-outs. Über das Volumen der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden.
Mit der Investition werden Wachstumsziele verfolgt
„Dieses Investment führt uns in einen hoch attraktiven Markt”, sagte Hermann Reitze, Geschäftsführer von HFO. “Jetzt zahlt sich aus, dass wir seit Gründung der HFO am Aufbau einer starken Deal-Pipeline gearbeitet haben. Mit freeglass investieren wir in ein Wachstumsfeld, das unabhängig von strukturellen Herausforderungen der Automobilindustrie exzellente Aussichten hat. Insbesondere die hohe Technologiekompetenz und die herausragende Fertigungsqualität haben uns überzeugt.“
Dr. Gerd Sievers, ebenfalls Geschäftsführer von HFO, kommentierte: „Das Unternehmen hat nicht nur Potenzial für erhebliches weiteres Wachstum, sondern ist auch in der Lage, dieses zu nutzen. Die Produktionskapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft. Zunächst geht es darum, den Carve-out umzusetzen, die Strukturen und Prozesse der Firma zu stärken und dann zügig in den Wachstumsmodus zu schalten. Dabei werden wir das Management Team vor Ort aktiv unterstützen und in das Unternehmen und die Mitarbeiter investieren. Unser Know-how im Automobilzulieferersektor wird uns bei diesem Vorhaben helfen.“
Profitieren vom Trend zu Fahrassistenzsystemen
freeglass mit Sitz in Schwaikheim, Baden-Württemberg, wurde im Jahr 2001 von Saint-Gobain Sekurit als Teil eines Joint Venture mitgegründet und produziert dreidimensionale Kunststoffbauteile für die Automobilindustrie. Zu den Produkten zählen Scheiben und Blenden, wobei als Wachstumstreiber insbesondere innovative Produkte dienen, die zum Beispiel die Integration von Funktionen und Sensoren ermöglichen. Hiermit positioniert sich das Unternehmen unabhängig von Antriebsarten in einem Wachstumsmarkt und wird vor allem vom Trend zu Fahrassistenzsystemen bis hin zum autonomen Fahren profitieren. Das Unternehmen beschäftigt 120 Personen und fertigt pro Jahr rund zwei Millionen Bauteile. Der Umsatz liegt im zweistelligen Millionenbereich.
Breite Kundenbasis als Erfolgsfaktor
Die Auftragsbücher von freeglass seien über die kommenden Jahre hinaus gut gefüllt, hieß es in der Pressemitteilung. Die Kundenbasis sei gut diversifiziert und reiche von großen Automobilherstellern in Deutschland und den USA bis hin zu Technologieführern im Bereich des autonomen Fahrens. Darüber hinaus sei freeglass mit teils hoch individuellen Produkten tief in die Prozesse der Kunden integriert und damit nur schwer ersetzbar.
Während ein Teil des HFO-Teams mit der Führung und den Mitarbeitenden von freeglass an der Nutzung der Wachstumschancen arbeiten wird, sind nach Informationen von Hannover Finanz bereits weitere Transaktionen für den HFO Deutschland Fonds in Vorbereitung. „Die Deal-Pipeline ist voll. Mit der starken Kapitalausstattung des Fonds können wir noch eine Reihe guter Transaktionen tätigen. Eine sorgsame Due Diligence bleibt aber oberste Priorität für uns“, so die beiden Geschäftsführer.
Die 1979 gegründete Hannover Finanz verfügt über mehr als 45 Jahre Erfahrung als Eigenkapitalpartner für den Mittelstand. Das Private-Equity-Haus mit Sitz in Hannover, Frankfurt und Wien gehört zu den ersten Wagniskapitalgebern für die DACH-Region und ist eine inhabergeführte Beteiligungsgesellschaft in zweiter Generation. Die Hannover Finanz besteht aus den Sparten HF Equity (Eigenkapitalfinanzierungen), HF Debt (Kreditfinanzierungen), und HF Opportunities (Sondersituationen). Seit der Gründung hat der Eigenkapitalpartner für den Mittelstand über 250 Projekte abgeschlossen und mehr als 2 Mrd. EUR investiert.
Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.