Erfolgreiche Nachfolge durch Evergreen-Investment

Viele Unternehmen verpassen den richtigen Zeitpunkt, um mit einem Nachfolger die Weichen zu stellen. Drängen strategische Herausforderungen oder gibt es finanzielle Engpässe, ist es meist schon zu spät. Der Spezialist Heitz Furnierkantenwerke hat es dagegen richtig gemacht. Das Unternehmen aus Melle hat den Wechsel an der Spitze lange geplant – und mit einem Eigenkapitalpartner gemeistert.

Rund 70 Prozent seines Umsatzes erwirtschaften die Heitz Furnierkantenwerke im Export – Tendenz steigend. Eine Herausforderung für ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern.

Geschäftsführer bleiben an Bord

Übernommen wurde Heitz schließlich im Juni von der Indus-Gruppe, mit einem Umsatz von rund 1,4 Mrd. Euro heute eine der größten börsennotierten Beteiligungsgesellschaften in Deutschland. „Die Firma hat all unsere Investment-Kriterien erfüllt“, unterstreicht Indus-Vorstand Jürgen Abromeit. „Was wir suchen, sind erfolgreiche deutsche Mittelständler aus Familienhand, die sich eine erfolgreiche Position am Markt erkämpft haben und führend in ihrer jeweiligen Nische agieren.“ Dabei sind die Investments von Indus auf Langfristigkeit ausgelegt.

Maß genommen: Die Furnierkanten müssen passen. (© Heitz GmbH)
Maß genommen: Die Furnierkanten
müssen passen. (© Heitz GmbH)

„Wir verfügen über keine Exit-Strategie“, bekräftigt Abromeit. Aktuell beherbergt die Beteiligungsgesellschaft mehr als 40 Unternehmen in ihrem Portfolio, „Unikate“, wie Jürgen Abromeit sagt. „Die Unternehmen müssen und können selbstständig arbeiten“, betont der Indus-Vorstand. So war auch von vornherein klar, dass die Gebrüder Heitz noch einige Jahre im Unternehmen verbleiben, um das weitere Wachstum, vor allem die zunehmende Internationalisierung, zu begleiten, und auch künftig ihre fachliche Expertise einbringen.

Die Heitz Furnierkantenwerke verfügen über eine Niederlassung in Ohio/USA und schon seit Beginn der 1990er-Jahre über ein Werk in Ungarn. Künftig ist der asiatische Markt das große Ziel. „Natürlich entsteht bei einer solchen Expansion ein gewisser Kapitalbedarf, den wir zur Verfügung stellen“, so Jürgen Abromeit. Doch mindestens ebenso wichtig ist die Erfahrung von Indus auf dem Kontinent:

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