Gebrauchte Maschinen – Frische Liquidität

„Den Großteil der Mittel stecken wir in Marketing und Vertrieb“ 

Interview mit Hermann Bröker, Vorstand, Dronco AG

Unternehmeredition: Herr Bröker, wie kamen Sie auf das Sale & Rent Back-Verfahren?

Bröker:
Wir hatten bereits seit Jahren diese Finanzierungsalternative gekannt, aber bis dahin noch nicht eingesetzt. Unter anderem mit Factoring und Leasing sowie auch mit Beteiligungskapital – im Rahmen einer Minderheitsbeteiligung der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft – hatten wir bereits einige Erfahrung mit solch bankenunabhängigen Finanzierungsformen. Nun erschien es uns als ein geeigneter Zeitpunkt, per Sale & Rent Back zusätzliche Liquidität zu generieren. Die Kosten sind zwar höher als beim Leasing, denn das Risiko gebrauchter Maschinen ist hier einzukalkulieren. Aber wir profitierten andererseits auch von dem günstigen Zinsumfeld, und insbesondere war es eine recht problemlose Abwicklung – ohne Gesellschaftsanteile abzugeben, Sicherheiten zu stellen oder eine Bürgschaft eingehen zu müssen.

Unternehmeredition: Wofür verwenden Sie die freigewordenen Mittel?

Bröker:
Zum einen haben wir die Inanspruchnahmen bei unseren Lieferanten reduziert, zum anderen haben wir in Marketing und Vertrieb investiert. In den USA bauten wir bereits Anfang dieses Jahres eine eigene Fertigung über ein Joint Venture mit einem US-Partner auf. In Europa sind wir stark in Schweden, England und Frankreich, wo wir eigene Vertriebstöchter haben, während in Südeuropa zum Beispiel der spanische Markt zurzeit eher schwierig ist. Unseren Absatz fördern wir auch durch stetige Produktinnovationen. In der Branche lautet ein geflügeltes Wort „Alle 90 Tage ein neues Produkt“ – Dronco bringt jährlich etwa acht Neuerungen auf den Markt.

Unternehmeredition: Haben Sie auch Pläne in Richtung Asien?

Bröker
: Ja, in den nächsten zwei Jahren wollen wir unseren Vertrieb in Asien, wo wir mit einigen Handelsvertretern präsent sind, weiterentwickeln. Denn der Schleifmittelmarkt in Asien ist mit zurzeit 14% Wachstum sehr dynamisch. In den USA wächst der Markt mit 5%, in Europa nur mit 3 bis 4%. Am dynamischsten momentan weltweit ist Südamerika mit 22% Wachstum. Von alldem wollen wir profitieren, und wir beliefern zurzeit von Wunsiedel aus ja auch schon rund 80 Länder. Im Unternehmen insgesamt erwarten wir für 2012 ein Umsatzwachstum von rund 12%, und in den Jahren danach soll es in ähnlicher Größenordnung weitergehen.

Unternehmeredition: Herr Bröker, vielen Dank für das Gespräch.

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