„Frauenfußball ist mehr Leidenschaft“

Tatjana Haenni ist die Spielmacherin im weltweiten Frauen-Fußball und koordiniert beim Weltfußballverband FIFA in Zürich alle Aktivitäten in diesem Bereich. Als Abteilungsleiterin Frauenfußball treibt sie die weitere Professionalisierung der sportlichen Wettbewerbe voran. 

Und umgekehrt?

Frauenfußball ist immer noch mehr Leidenschaft als Business. Man sieht die Freude am Sport, dass Frauen eine Weltmeisterschaft noch genießen können, in den Medien authentisch wirken. Und auch die Fairness untereinander ist besser.

Wie können die Frauen ihre fußballerischen Interessen besser durchsetzen?

Genauso wie in der gesamten Wirtschaft: Wir brauchen mehr Frauen in den Führungspositionen. Aber wir arbeiten daran und bilden in diesen Bereichen unsere Netzwerke. Das bedeutet, dass führende Nationen im Frauenfußball – wie etwa Deutschland, USA, England oder Norwegen – schwächere Nationen beim Aufbau von frauenspezifischem Fußball-Know-how unterstützen. Und nicht zuletzt hat die FIFA selber in den letzten fünf Jahren rund 44 Mio. Dollar aus Mitteln der FIFA in weltweite Projekte zur Verbesserung der Strukturen für den Frauenfußball investiert.

Ist es vorstellbar, dass der Weltfußballverband eines Tages von einer Frau geführt wird?

Warum sollte eine Frau nicht die FIFA führen können? Kurzfristig ist das sicher nicht realistisch – aber wer weiß, was die Zukunft diesbezüglich bringt.


Kurprofil Tatjana Haenni

Tatjana Haenni  (© FIFA)
(© FIFA)

Geboren: 1966

Beruf: Leiterin der FIFA-Abteilung Frauenfußball

Sportliche Karriere: Fußballerin in der Schweiz und Kanada, UEFA-A-Lizenz, ehrenamtliche Präsidentin FC Zürich Frauen

Hobbys: Skifahren, Tennis, lesen, kochen

http://de.fifa.com/womens-football

Autorenprofil

Torsten Holler ist Gastautor.

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