Frauenanteil auf dem Vormarsch

Deutschland braucht mehr Frauen in Führungspositionen – das wird immer wieder gefordert. Eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt nun: Der Frauenanteil steigt, aber eher auf der zweiten Führungsebene.

In Deutschlands Betrieben war 2014 jeder vierte Chef eine Frau. Das geht aus einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter 16.000 Betrieben hervor. Während dieser Anteil seit 2004 wenig gestiegen ist, sieht es mit dem Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene schon anders aus: Dort sind Frauen mittlerweile in 39 Prozent der Fälle anzutreffen. 2004 waren es noch 33 Prozent. Noch stärker ist ihr Anteil in Ostdeutschland: Dort sind in 44 Prozent der Betriebe auf der zweiten Führungsebene anzutreffen. Chefinnen sind sie in einem Drittel der Fälle.

Vieles deutet daraufhin, dass vor allem Familienunternehmen von Frauen geführt werden. Ihr Anteil bei Betrieben mit bis zu 49 Beschäftigten liegt bei 24 Prozent. Sind es weniger als zehn Beschäftigte, sind Frauen in 26 Prozent der Fälle Chef. Der Frauenanteil hat auch Auswirkungen auf Arbeitszeitmodelle: Bieten Betriebe Führungspositionen in Teilzeit an, sind diese in 75 Prozent der Fälle von Frauen besetzt. Dies lasse sich besser mit beruflichen Aufstiegschancen verbinden, so die Forscherinnen vom IAB. Das bleibt aber wohl noch länger Wunschmusik: Bisher bieten solche Modelle nur zehn Prozent aller Betriebe an. www.iab.de

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