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Finanzierung auf breitere Schultern stellen


Der deutschen Wirtschaft ist es auch 2011 gelungen, ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Trotz Atom-Katastrophe in Japan, Energiewende in Deutschland und einer Zuspitzung der Eurokrise konnte das BIP um satte 3% zulegen – das zweite gute Jahr in Folge.

Auch dieses Jahr ist die Stimmung unter den deutschen Unternehmern bisher positiv. Die Einigung der Euroländer auf ein Rettungspaket für Griechenland hat die Finanzmärkte beruhigt, die Wirtschaft der USA entwickelt sich besser als erwartet. Obwohl sich das Wachstum in Asien etwas abgeschwächt hat, stimuliert es weiterhin die deutschen Exporte. Zudem kurbeln günstige Konsumperspektiven in Deutschland – Rekordbeschäftigung, steigende Einkommen und Arbeitsplatzsicherheit – die Geschäfte an.

Auch die Finanzierungsbedingungen für Unternehmenskredite sind zurzeit „so gut wie lange nicht mehr“ erklärt KfW-Chefvolkswirt Dr. Norbert Irsch. Das dürfte sich jedoch bald ändern. Bereits für das nächste halbe Jahr erwartet die KfW eine Eintrübung am Kreditmarkt. Basel III wirft seine Schatten voraus. Betroffen werden vor allem Unternehmen sein, die über keine exzellenten Bonitäten verfügen. Insbesondere mittel- und langfristige Kredite werden nicht nur teurer, sondern auch schwieriger zu bekommen sein. Die Risikoscheu der Banken wird zunehmen, sodass die Unternehmen die Risiken immer mehr selbst absichern müssen.

Auf den weiteren Jahresverlauf blicken die Dienstleister verhalten optimistisch. Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Eurokrise, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie der sich verschärfende Fachkräftemangel drücken auf die Stimmung.

Deswegen ist eine stärkere Diversifizierung der Finanzierungsquellen unerlässlich. Mittelstandsanleihen, Schuldscheine, Private Equity oder gar ein Gang an die Börse können Optionen sein, sich unabhängiger von den Banken zu machen. Natürlich sind die einzelnen Instrumente nicht für jedes Unternehmen geeignet.

Markus Hofelich markus.hofelich@unternehmeredition.de

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