Partner und Impulsgeber

Ob neue Geschäftsidee, Wachstum oder Unternehmensnachfolge: Mittelständische Beteiligungsgesellschaften stellen in ihren Bundesländern wichtige Finanzierungsbausteine zur Verfügung.

Autohaus der Klos-Gruppe: Größter Exklusivhändler für Fiat Chrysler in Deutschland © Klos-Gruppe
Autohaus der Klos-Gruppe: Größter Exklusivhändler für Fiat Chrysler in Deutschland © Klos-Gruppe

Erfolgreicher Neubeginn

Die Ursprünge der Klos-Gruppe reichen bis in das Jahr 1959 zurück. Die Weichen für die heutige Marktposition aber stellte Firmenchef Volker Klos, als er mit der Neuausrichtung des Geschäfts 2008 noch einmal durchstartete. Heute ist die Klos-Gruppe im saarländischen Marpingen der größte Exklusivhändler für Automobile von Fiat Chrysler in Deutschland. Zu den größten Herausforderungen in der Startphase gehörte es, eine passende Finanzierungsstruktur zu finden. Denn ehe Geld aus den Verkäufen floss, musste das Autohaus erst einmal in die Vorhand gehen. Die Basis bildete zunächst ein Kontokorrent der Sparkasse Neunkirchen Saar sowie eine Einkaufsfinanzierungslinie der Fiat Bank. Als wichtiger langfristiger Baustein erwies sich eine stille Beteiligung der Saarländischen Investitionskreditbank. „Der Kredit hat unser Wachstum in mehrfacher Hinsicht gefördert“, sagt Dirk Hubertus, Generalbevollmächtigter des Autohauses. Zum einen waren aufgrund dieses finanziellen Rückhalts weitere Kreditinstitute bereit, Einkaufsfinanzierungen bereitzustellen. Gleichzeitig hat die Fiat Bank den Rahmen kontinuierlich ausgeweitet. Zum anderen konnte Klos Automobile das eigene Kapital stärken. Denn die Profitabilität des Unternehmens ist höher als die Verzinsung auf die stille Beteiligung, obwohl diese aufgrund ihres Eigenkapitalcharakters teurer ist als ein klassischer Kredit. Der Umsatz liegt mittlerweile beim Sechsfachen das Jahres 2008. Das liegt auch daran, dass Klos Automobile bereits seit 2009 einige Autohäuser übernommen hat und heute mit sechs Betriebsstandorten und einem Zentrallager in Südwestdeutschland präsent ist.

Mit Lasertechnik auf Wachstumskurs

Geschnittenes Glas mit Lasertechnik: Die 4Jet Technologies gründete dafür ein eigenes Spin-off. © 4JET microtech GmbH & Co. KG
Geschnittenes Glas mit Lasertechnik: Die 4Jet Technologies gründete dafür ein eigenes Spin-off. © 4JET microtech GmbH & Co. KG

 

Durch elektromagnetische Wellen erzeugte ultrakurze Laserimpulse eignen sich hervorragend für extrem präzise Schneideverfahren. Die 4JET Technologies GmbH in Alsdorf entwickelt auf dieser Basis seit 2006 Lasermaschinen für die Automobilindustrie, beschäftigte sich frühzeitig aber auch mit der Bearbeitung von Glas für die Photovoltaik. Das führte zu Chancen für weitergehende Anwendungen und der Entscheidung, dieses Themenfeld in eine eigenständige Gesellschaft auszugründen. „Der Spin-off lag nahe, weil wir für die Laserbearbeitung von Glas eine eigene dynamische Entwicklungsorganisation schaffen wollten“, sagt Firmenchef Jörg Jetter. Die Ende 2015 gegründete 4JET microtech GmbH & Co. KG entwickelt und vermarktet Komplettlösungen für die Mikromaterialbearbeitung mittels Lasertechnik. Dazu gehört das Schneiden und Bohren von Glas für Displays in Automobilen ebenso wie für Elektronikanwendungen oder Analysegeräte in der Mikrofluidik für Blutproben. Im Zuge eines Asset Deals erwarb das neu gegründete Unternehmen Produktlinien und Patente von der Schwestergesellschaft. Zur Finanzierung nutzte Jetter eine von der Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen mbH zur Verfügung gestellte stille Beteiligung. Damit konnte er die Finanzierung an die Abschreibungsdauer der erworbenen Produktlinien und Patente anpassen. Gründer Jetter war es zudem wichtig, seine unternehmerische Eigenständigkeit zu behalten. „Da Mezzanine als wirtschaftliches Eigenkapital gilt, hat es auch unser Rating gestärkt und damit die im Maschinenbau wichtige Vorfinanzierung des Umlaufvermögens durch Bankdarlehen erleichtert‘“, sagt er.

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