Kompetente Strategieumsetzung

Für die Entwicklung von Fähigkeiten ist das Zusammenspiel von Wissen und Aktivitäten im Hinblick auf zu erfüllenden Aufgaben maßgeblich. Das gilt insbesondere bei Unternehmensstrategien. Doch worauf ist zu achten? Das hat die Uni St. Gallen untersucht.

Wissen: Auf Handlungslernen fokussieren

In der Dimension des Wissens sticht als Erfolgsfaktor in 50 Prozent der Fälle „Learning by doing“ (EF1) hervor. Für dessen Güte ist externe Begleitung nicht maßgeblich. Situationsspezifische Erfahrung wird aus eigener Kraft und mit eigenen Ideen gewonnen. Sie entsteht bei der Reflexion von Aktivitäten und Aufgaben und wirkt auch wieder darauf zurück. Maßnahmen und Auswirkungen werden dokumentiert, um Einsichten zu sichern und transparent zu machen. Führungskräfte übernehmen eine wichtige Rolle als interne Berater. Regelmäßige Feedbackgespräche mit Mitarbeitenden dienen zur Bestimmung von Wissensdefiziten und zur Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zu deren Überwindung.

Aktivitäten: Die Mitarbeitenden mobilisieren

Die jüngere Strategieforschung charakterisiert Institutionen als Aktivitätensysteme. Damit räumt sie dieser Dimension von Fähigkeiten einen prominenten Platz ein. In den hier untersuchten Initiativen liegt das Schwergewicht der drei aktivitätsbezogenen Erfolgsfaktoren in der Mobilisierung breiter Kreise von Mitarbeitenden (EF2). Dazu gehören der Einbezug der Mitarbeiter in den Strategieprozess (EF2a), Überzeugungsarbeit (EF2b) und die Bewirkung von Vertrauen in die Führung (EF2c). Damit korrespondiert der mit „Abbau von Hierarchien“ (EF3) überschriebene, freie und ebenenübergreifende Informationsfluss, der offenes Feedback und aktive Einbringung der Mitarbeiter begünstigt. In Richtung Aufgabenwahrnehmung orientiert sich dagegen der Erfolgsfaktor „Beobachten von Umfeld- und Markttrends“ (EF4). Diesbezügliche Aktivitäten liefern grundsätzliche Erkenntnisse zum strategischen Handlungsbedarf. Je frühzeitiger Trends für den Kompetenzerwerb fruchtbar gemacht werden, umso mehr Potenzial ergibt sich für das Erlangen von Wettbewerbsvorteilen. Auch hierbei wird der Mobilisierung der Mitarbeitenden hohe Bedeutung zugemessen.

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