Ältere Arbeitnehmer in Deutschland

Ältere Arbeitnehmer haben es schwer in Deutschland: Geschätzt und geduldet, aber wirklich begehrt? Wahrscheinlich eher nicht. Das spiegelt sich im Golden Age Index von PwC wider.  

Die stärkste Volkswirtschaft Europas hinkt in der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer hinterher: Das zeigt der Golden Age Index der Prüf- und Beratungsgesellschaft PwC. Dort landet Deutschland deshalb im Mittelfeld, auf Platz 18. Der Index erhebt, wie es um die Beschäftigungsverhältnisse älterer Arbeitnehmer in den 34 OECD-Ländern bestellt ist.

Dabei konnte sich Deutschland in den letzten Jahren stark verbessern: Lag der Anteil der Erwerbsfähigen zwischen 55 und 64 Jahren 2003 noch bei 39 Prozent, waren es 2013 bereits 63,5 Prozent. Das ist allerdings noch kein Vergleich zu den skandinavischen Ländern: Spitzenreiter Island beschäftigt 81,6 Prozent der Altersgruppe. Im besten europäischen Land Schweden sind es knapp 74 Prozent. Von den 65- bis 69-Jährigen gehen in Deutschland nur 12,6 Prozent einer Beschäftigung nach – und damit weniger als im OECD-Durchschnitt.

Die Politik, so PwC, kann die Erwerbsquote dieser Altersgruppe gezielt beeinflussen: So gebe es in Schweden beispielweise keine Frühverrentung mehr. Dafür bietet das skandinavische Land steuerliche Vergünstigungen für diejenigen, die länger arbeiten. Auch Rahmenbedingungen für eine frühere Rückkehr von Frauen nach Geburten unterstützten die Entwicklung – Initiativen, die in Zeiten von mangelhaftem Kita-Ausbau und Rente mit 63 wohl eher Wunschmusik sind.

Dass sich die Einbindung älterer Mitarbeiter lohnt, betont PwC: Das Bruttoinlandsprodukt steigt, die Stimmung in der Belegschaft auch. Außerdem gehe wichtiges Know-how nicht verloren. All das steigere den Unternehmenserfolg. www.pwc.de

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