Innovationen im Mittelstand stocken

Kleine und mittlere Unternehmen sehen sich vielen Hindernissen bei ihrem Innovationsmanagement ausgesetzt. Das zeigt der aktuelle DIHK-Innovationsreport.

41 Prozent der Kleinen und Mittleren Unternehmen in Deutschland (KMU) wollen ihre Innovationsaktivitäten ausweiten. Sie liegen damit hinter den Großunternehmen, von denen deutlich mehr als die Hälfte verstärkt Innovationen angehen will. Das ist Ergebnis des aktuellen Innovationsreports des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, für den über 1.000 innovationsfokussierte Unternehmen befragt wurden.

Als größtes Hindernis für Innovationen sehen Unternehmen aller Größenklassen die Bürokratie: an: 79 Prozent beklagen den hohen Kosten- und Zeitaufwand bei Genehmigungsverfahren und regulatorische Anforderungen. Aufgrund ihrer geringeren Personaldichte dürfte dies ein Problem sein, das vor allem kleine und mittlere Betriebe betrifft. Doch teilweise fehlt auch die technische Infrastruktur, um Innovationen richtig voranzutreiben: 38 Prozent aller Unternehmen nennen die Digitalisierung als wichtigsten Innovationstreiber. Bei den Großunternehmen sind es 57 Prozent, bei Unternehmen bis 250 Mitarbeiter 38 Prozent. Doch 57 Prozent meinen gleichzeitig, dass die Breitbandverbindung in ihrer Region nicht ausreichend sei. Bei kleinen Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern sind es sogar 74 Prozent. Die Folge: Neue Innovationstools wie etwa Open-Innovation können dadurch nicht richtig umgesetzt werden: Mit ihr können sich Unternehmen mit Kunden, Lieferanten und Hochschuleinrichtungen vernetzen und Innovationsfelder ausmachen. Doch auch dafür ist eine leistungsfähige und stabile Internetverbindung notwendig.

Doch auch der Fachkräftemangel bremst Innovationen aus. Fehlende Facharbeiter machen dabei vor allem mittelständischen Betrieben zu schaffen (66-68 Prozent). Großunternehmen mit über 500 Mitarbeitern leiden unter dem Mangel an Akademikern (72 Prozent). Weitere Mängel für Innovationen sind der erschwerte Zugang zu Wagniskapital (59 Prozent) und die komplizierte Antragsstellung für Förderprogramme. www.dihk.de

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