Generation Y in der Arbeitswelt

Tickt die Generation Y anders als die Babyboomer oder die Generation Golf? Das wird seit Jahren diskutiert. Aspekte wie individuelle Sozialisation und verschiedene Lebensphasen bleiben dabei häufig außen vor. Zu fragen wäre deshalb besser, welchen Mehrwert die Generation Y den Unternehmen bietet. 

Zum Alltag von Unternehmen gehört es mittlerweile, die Interessen und Bedürfnisse Generationen von Mitarbeitern auszuloten – von den Babyboomern über die Generation Golf bis hin zur Generation Y (und bereits ersten Vertretern der Generation Z). Kein einfaches Unterfangen – denn jede dieser Generationen ist über ganz eigene Erfahrungen und Erlebnisse sowie gesellschaftliche Entwicklungen geprägt. Diese wiederum ziehen spezifische Muster und Verhaltensweisen nach sich.

Was die Generation Y ausmacht

Um den Umgang der Generation Y mit Arbeit zu beschreiben, gibt es eine Reihe von Typologien. So gelten sie als in hohem Maße technisch affin, sind sie doch die erste Generation, die mit dem Internet groß geworden ist. Wichtig sind ihnen in ihrer Arbeitswelt vor allem spannende Projekte und abwechslungsreiche Aufgaben, in denen sie sich regelmäßig Neues aneignen. Eine Führungslaufbahn anzustreben, ist ihnen dagegen nicht wichtig, vielmehr steht Work-Life-Balance auf ihrer Prioritätenliste ganz oben. Denn für diese Generation soll Arbeit Spaß machen und dazu dienen, sich selbst zu verwirklichen. Starre Arbeitsformen und -strukturen sowie viele Hierarchiestufen lehnen sie eher ab. In den USA wird dies treffend als „self-centered work ethics“ tituliert.

In Sachen Führung unterscheiden sich die Vorstellungen der Generation Y ebenfalls von den Modellen, die noch unseren betrieblichen Alltag prägen. Gefragt ist nicht traditionelle Führung, in der Arbeit verteilt wird und diktiert wird, sondern vielmehr der unterstützende Mentor und Coach. Einer, der regelmäßig direktes und ehrliches Feedback gibt, damit die Generation-Y-Vertreter für sich selbst vorankommen. Übrigens lehnt die Generation Y in Deutschland die herkömmlichen Führungsstile noch stärker ab als in anderen Ländern, wie eine weltweite empirische Hays-Untersuchung aufzeigt.

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