„Wir wollten wachsen und benötigten Kapital“

Wie stellen Sie sich die weitere Entwicklung von Sausalitos vor?

Thomas Hirschberger: Momentan betreiben wir in Deutschland 27 Läden. Dieses Jahr wollen wir noch vier bis fünf neue eröffnen, verstärkt auch über unseren süddeutschen Heimatmarkt hinaus, etwa in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. In den vergangenen drei Jahren konnten wir auf

Burger von Hans im Glück: Mit ihnen traf Thomas Hirschberger eine Marktlücke.
Burger von Hans im Glück: Mit ihnen traf Thomas Hirschberger eine Marktlücke.

bestehender Fläche ein Umsatzwachstum von 25 Prozent realisieren und wollen jetzt weiter expandieren.

Frau Hirschberger, Sie sind als Geschäftsführerin für das operative Geschäft verantwortlich, Ihr Mann ist Gesellschafter. Haben Sie beide sich im Rahmen des Investorenwechsels einmal darüber Gedanken gemacht, selbst kürzer zu treten?

Gunilla Hirschberger: Nein, das Unternehmen ist für uns wie ein Baby. Die schwierige Gründungsphase haben wir überstanden, jetzt kommt die interessante Wachstumsphase.

Mit Hans im Glück sind Sie vor vier Jahren in den hart umkämpften Markt für Burgergrills eingetreten. Wie kam es dazu?

Thomas Hirschberger: Nachdem Sausalitos erfolgreich positioniert und der Exit von EQT abzusehen war, haben wir uns neu strukturiert. Meine Frau wurde offiziell Geschäftsführerin, ich bin in den Beirat gewechselt. In der freien Zeit habe ich mir Gedanken über Trends in der Gastronomie gemacht. Im Bereich Burgergrill sah ich Potenzial.

Mit Hans im Glück verfolgen Sie ein Franchise-Modell. Warum haben Sie sich nicht wieder für einen Private-Equity-Investor entschieden?

Thomas Hirschberger: Ich wollte unabhängiger sein, ohne Eigenkapitalgeber und feste Strukturen. Ich habe gesehen, was für ein Verwaltungsaufwand ein Company-Geschäft mit 30 Gaststätten mit sich bringt. Das wollte ich mir nicht noch einmal antun.

Worin liegen die Unterschiede zwischen dem Private-Equity- und dem Franchise-Modell?

Thomas Hirschberger: Franchisenehmer sind wirtschaftlich relativ selbstständig, haben eine eigene Buchhaltung und eigene Mitarbeiter. Da halten wir uns raus und verdienen im Gegenzug auch weniger. Risiken gibt es dennoch: Viele Franchisenehmer haben nicht genug Eigenkapital. In solchen Fällen helfen wir auch finanziell.

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