„Wir haben sämtliche Prozesse auf den Kopf gestellt“

Im Interview mit der Unternehmeredition spricht Max Sturm, CFO von Senator Entertainment, über die Kapitalmaßnahmen im Rahmen der Restrukturierung, den Zukauf der französischen Wild Bunch S.A. und die aktuellen Aussichten am Markt. 

Amazon, Netflix & Co produzieren mittlerweile eigene Serien. Der Druck wird immer größer. Wie wollen Sie diesem standhalten?

Dazu haben wir u.a. eine TV-Development und Produktionsunit gegründet, die qualitativ hochwertige und internationale Produkte entwickeln soll, insbesondere im Serienbereich. Insofern freuen wir uns, dass es neue Player am Markt gibt, und hoffen, einige unserer Produkte künftig platzieren zu können, die z.B. über ein Amazon-Label laufen.

Was erwarten Sie für 2015?

Wir betrachten das Jahr 2015 eher als ein Übergangsjahr, das noch durch Altlasten geprägt ist, und erwarten einen Umsatz von mindestens 150 Mio. Euro. Außerdem rechnen wir mit einem positiven Ergebnis.

Wie schwer haben es deutsche Unternehmen in der Branche, die nach wie vor vom US-Markt angeführt wird?

Deutschland hat es nach wie vor schwer, obwohl es national immer wieder sehr große Erfolge gab, wie zuletzt z.B. „Honig im Kopf“ von und mit Til Schweiger. Insgesamt kann man jedoch festhalten, dass es für deutsche Produzenten auf dem internationalen Markt schwierig ist und dass große internationale Erfolge seit geraumer Zeit nicht realisiert wurden.

Mit dem Kassenschlager „Ziemlich beste Freunde“ erzielte Senator 2011 seine bisher höchsten Einnahmen. Sind demnächst ähnliche Erfolge abzusehen?

So etwas ist natürlich schwer absehbar. Wir hoffen, dass wir vergleichbare Filme im Portfolio haben werden, und gehen davon aus, auch künftig große Erfolge feiern zu können. So eröffnete einer unserer Filme, „Standing Tall“, gerade die Filmfestspiele in Cannes, „Wolf Totem“, ebenfalls bei uns im Vertrieb, hat kürzlich in China die Marke von 100 Mio. US-Dollar im Boxoffice geknackt.

Herr Sturm, vielen Dank für das Gespräch.


Zur Person

Max Sturm ist seit 2013 Finanzvorstand der Senator Entertainment AG. Mit den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen möchte er das stark angeschlagene Unternehmen auf Erfolgskurs lenken. Durch die Fusion mit der französischen Wild Bunch S.A. im Januar hat sich Senator bereits eine internationale Marktposition verschafft. www.senator.de

Autorenprofil

Svenja Liebig ist Redaktionsleitern Kapitalmarktmedien bei der GoingPublic Media AG. Ihre Schwerpunktbereiche liegen bei Themen rund um IPOs, Investor Relations, Unternehmensfinanzierung und den Kapitalmärkten in Österreich und der Schweiz

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