Die Marktaktivität im Bereich M&A zeigt im Jahr 2025 eine deutliche Fokussierung auf Sektoren mit strategischer Bedeutung und langfristigem Wachstumspotenzial. Laut Einschätzung der Kanzlei Simmons & Simmons zählen dazu vor allem die Technologiebranche, die Energieversorgung sowie Gesundheits- und Rüstungssektoren. Besonders in den Bereichen künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und Cloud-Infrastruktur treibt der Innovationsdruck sowohl Konsolidierung als auch Expansion voran. Auch in der Energie- und Infrastruktursparte verzeichnen Investoren eine zunehmende Deal-Aktivität.
Ziel seien hierbei vor allem Anlagen im Bereich erneuerbare Energien, Rechenzentren sowie Projekte zur Modernisierung von Stromnetzen. Aufgrund geopolitischer Spannungen und wachsender Verteidigungsausgaben gewinnen Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen weiter an Bedeutung für strategische Investoren und Private-Equity-Fonds. Der Gesundheitssektor und die Biowissenschaften bleiben ebenfalls attraktiv, insbesondere in den Bereichen Biotechnologie und digitale Gesundheitslösungen. Hier stehen Skalierbarkeit und Krisenfestigkeit im Zentrum des Interesses.
Grenzüberschreitende Deals
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und steigender regulatorischer Anforderungen bleibt grenzüberschreitendes M&A-Geschäft ein zentraler Bestandteil der internationalen Transaktionslandschaft. Unternehmen aus den USA und zunehmend auch aus Kanada suchen verstärkt nach internationalen Übernahmezielen. Ziel ist es, neue Technologien zu erschließen, die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und zusätzliche Erlösquellen zu erschließen. Europa gilt weiterhin als bevorzugter Zielmarkt für grenzüberschreitende Transaktionen. Besonders gefragt sind laut Simmons & Simmons Deutschland, das Vereinigte Königreich und die nordischen Länder. Sie gelten als stabil und strategisch gut ausgerichtet.
Ausländische Investoren zeigen insbesondere in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Energie anhaltend hohes Interesse. Um regulatorische Hürden zu umgehen, greifen Transaktionsbeteiligte verstärkt zu alternativen Strukturen. Dazu zählen Joint Ventures, Minderheitsbeteiligungen und gestufte Akquisitionen, mit denen sich Transaktionen flexibler gestalten lassen.
Digitale Transformation treibt Zukäufe
Der fortschreitende digitale Wandel zwingt Unternehmen dazu, ihre Kompetenzen durch Übernahmen gezielt auszubauen. Dabei stehen Investitionen in Automatisierung, Cloud-Dienste und IT-Sicherheit im Vordergrund. Ziel ist es, die operative Effizienz zu steigern und sich im Wettbewerb nachhaltig zu positionieren.
Besonders stark wirkt sich die Entwicklung im Bereich künstliche Intelligenz auf das M&A-Geschehen aus. Neben direkten Transaktionen in diesem Sektor profitieren auch angrenzende Bereiche wie Rechenzentren, Forschung und Entwicklung sowie technologiegestützte Ökosysteme.
Regulatorische Anforderungen
Die gegenwärtige wirtschaftliche Lage und geopolitische Herausforderungen führen zu einer Zunahme regulatorischer Maßnahmen, insbesondere im Bereich ESG, Fusionskontrolle und Auslandsinvestitionen. Die Behörden prüfen vermehrt auch sogenannte nicht-horizontale Zusammenschlüsse sowie Akquisitionen digitaler Plattformen. Dabei liegt der Fokus häufig auf dem Umgang mit Daten sowie auf möglichen Innovationshemmnissen.
Die europäische Verordnung zur Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen wirkt sich zunehmend auf nationale Regelungen aus. Dabei wurde der Anwendungsbereich auf sensible Bereiche wie Technologie, Energie und kritische Infrastruktur ausgeweitet.
Carve-Outs als strategisches Instrument
Nach einer Phase intensiver Akquisitionen konzentrieren sich viele internationale Konzerne nun auf die Transformation ihrer Geschäftsmodelle. Im Mittelpunkt steht dabei die Abspaltung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen. Im Jahr 2024 kam es zu einem spürbaren Anstieg solcher Carve-Out-Transaktionen. Besonders betroffen waren die Sektoren digitale Infrastruktur, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen.
Solche Transaktionen erfordern laut Simmons & Simmons eine sorgfältige Vorbereitung. Neben arbeitsrechtlichen Aspekten stehen die Gestaltung von Übergangsvereinbarungen und die Trennung operativer Einheiten im Mittelpunkt. Die damit verbundenen Herausforderungen unterstreichen die Komplexität dieser Art von Unternehmensverkäufen.
Rechtliche Expertise als Wettbewerbsvorteil
Vor dem Hintergrund dieser Marktentwicklungen verstärkt Simmons & Simmons ihr sektorübergreifendes Angebot. Mit der Einführung der neuen Brancheneinheit ENRIC, die Energie, natürliche Ressourcen und Infrastruktur abdeckt, reagiert die Kanzlei auf die gestiegene Nachfrage in diesen Bereichen. Zudem werden neue Formate wie der AI-spezialisierte Juristenpraktikumsplatz oder die Veranstaltungsreihe „Health Horizons“ angeboten, um aktuelle Entwicklungen fachlich zu begleiten.





