BU Bregal Unternehmerkapital hat eine Vereinbarung zum vollständigen Verkauf der stp.one an das französische Softwareunternehmen Septeo unterzeichnet. Mit der Übernahme entsteht nach Unternehmensangaben eine paneuropäische Legal-Tech-Plattform, die nach Angaben beider Unternehmen zu den führenden Akteuren der Branche in Europa zählen soll. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und soll im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht veröffentlicht. In Finanzkreisen wird der Unternehmenswert von stp.one auf rund 560 Mio. EUR geschätzt.
Zur SaaS-Plattform entwickelt
Die von BU und Maguar Capital Management unterstützten Fonds hatten stp.one Ende 2020 übernommen. Im Anschluss wurde das Management unter anderem mit Oliver Bendig als CEO und Dirk Eisenberg als CTO neu aufgestellt. Gemeinsam mit dem Führungsteam sei das Unternehmen laut Angaben von BU von einem Spezialisten für Insolvenzsoftware zu einer breit aufgestellten SaaS-Plattform entwickelt worden. In den letzten fünf Jahren habe stp.one neun strategische Akquisitionen abgeschlossen. Zudem wurden innovative Cloud- und KI-Produkte wie Legal Twin auf den Markt gebracht und die Präsenz in den Regionen DACH, Benelux, Mittel- und Osteuropa sowie Skandinavien deutlich ausgebaut.
Laut Unternehmensangaben beschäftigt stp.one derzeit über 400 Mitarbeitende an zwölf Standorten und zählt mehr als 8.000 Kunden. Zu diesen gehören Anwaltskanzleien, Insolvenzverwalter und Rechtsabteilungen von Unternehmen. Oliver Bendig erklärte, man habe gemeinsam mit BU eine skalierbare, vertikal integrierte Plattform aufgebaut, die heute zu den führenden Legal-Tech-Anbietern in der DACH-Region gehöre. Ziel sei es, gemeinsam mit Septeo zur führenden KI-gestützten Legal-Tech-Plattform Europas zu werden.
Septeo treibt Expansion in Europa voran
Septeo mit Hauptsitz im französischen Montpellier zählt zu den zehn größten Softwarehäusern Frankreichs. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 3.200 Mitarbeitende, erzielt einen Jahresumsatz von rund 460 Mio. EUR und bietet Softwarelösungen für Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater, HR-Abteilungen, Hotellerie und die Immobilienwirtschaft. Mit einem jährlichen Forschungs- und Entwicklungsbudget von etwa 80 Mio. EUR verfolgt Septeo laut eigenen Angaben eine konsequente Innovationsstrategie mit Fokus auf künstliche Intelligenz. Der Zusammenschluss mit stp.one sei Teil einer aktiven M&A-Strategie, mit der Septeo seine Produktpalette sowie seine geografische Reichweite weiter ausbauen will. Laut Hugues Galambrun, CEO und Gründer von Septeo, passe stp.one strategisch ideal zum Unternehmen: „Beide Unternehmen teilen die gleiche Vision: die digitale Transformation der Rechtsbranche mit modernen Cloud- und KI-Lösungen entscheidend voranzutreiben.“
BU sieht erfolgreichen Exit
Philipp Struth, Partner bei BU, bezeichnete die Transaktion als Beispiel dafür, wie mittelständische Softwareunternehmen gemeinsam mit erfahrenen Managementteams zu europäischen Marktführern entwickelt werden können: „Wir sind stolz auf die beeindruckende Entwicklung, die stp.one in den vergangenen Jahren genommen hat, und freuen uns, dass das Unternehmen nun mit Septeo in seine nächste Wachstumsphase startet.“ Die von BU beratenen Fonds wurden bei der Transaktion von Raymond James als M&A-Berater begleitet. Unterstützt wird der Zusammenschluss von der internationalen Beteiligungsgesellschaft Hg, zu deren Portfolio Septeo gehört. Hg verwaltet eigenen Angaben zufolge rund 100 Milliarden US-Dollar und fokussiert sich auf Software- und Dienstleistungsunternehmen in Europa und Nordamerika.





