Stimmungseinbruch bei deutschen Finanzchefs

Deutsche CFOs werden zunehmend pessimistischer: Nur noch 35 Prozent beurteilen ihre Konjunkturaussichten positiv. Schuld sind vor allem geopolitische Risiken – aber auch die Angst vor der Eurokrise flammt wieder auf. Das ergibt eine Studie der Prüfungsgesellschaft Deloitte.

In der Frühjahrsbefragung gingen noch 89 Prozent der rund 150 befragten Finanzchefs (CFOs) von positiven Konjunkturaussichten aus. Heute beurteilt wieder mehr als jeder Dritte das Niveau der Unsicherheit als hoch oder sehr hoch – fünf Mal so viele wie bei der letzten Befragung. Stimmungskiller sind neben geopolitischen Risiken wie dem Ukraine-Konflikt auch die Angst vor einer nachlassenden Inlandsnachfrage: Diese Gefahr sehen aktuell 54 Prozent. Auch der Euro-Raum bereitet wieder verstärkt Sorgen: 68 Prozent gehen von einer längeren Stagnation innerhalb der Währungsunion aus, 37 Prozent erwarten sogar  eine Rückkehr der Euro-Krise.

Trotz dieser Risiken wollen die Finanzchefs an ihrer Strategie nichts ändern: Laut Deloitte liegt der Fokus weiterhin auf Kostenmanagement und Produktinnovation. Auch das Betreten neuer Märkte wird von 39 Prozent befürwortet, 34 Prozent planen M&A-Transaktionen. Auch wenn durch die Sanktionen gegen Russland vor allem Umsätze und Planungssicherheit beeinträchtigt werden, planen 61 Prozent derzeit keine besonderen Krisenmaßnahmen. www.deloitte.de

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