Der deutsche M&A-Markt
Die M&A-Transaktionen mit deutschen Zielunternehmen haben auf Basis der Zahlen von Dealogic im ersten Halbjahr mit knapp 49 Mrd. US-Dollar wertmäßig leicht zugelegt. Die Anzahl der Transaktionen blieb jedoch weiterhin gering. Mit 642 Transaktionen wurde im ersten Halbjahr 2014 ein so niedriger Wert wie zuletzt im ersten Halbjahr 2010 erzielt.
Parallel zum globalen M&A-Markt zeigt der deutsche Markt aktuell eine deutliche Zunahme von großen und grenzüberschreitenden Transaktionen. Insbesondere der Bereich der Großtransaktionen (Dealwert > 5 Mrd. US-Dollar) ist dabei nach Auswertungen der Bank of Amerika Merrill Lynch von einem Anteil von 20 Prozent 2013 im laufenden Jahr auf 40 Prozent gesprungen. Dabei konnten die Cross-Border-Transaktionen nach Zahlen von Mergermarket signifikant zulegen: Das Inbound-Volumen lag bei 170 Transaktionen und einem Wert von 29 Mrd. Euro, das Outbound-Volumen bei 147 Transaktionen mit einem Wert von knapp 28 Mrd. Euro. Im Outbound-Bereich war der Deal zwischen Bayer und Merck&Co derjenige mit dem größten Volumen. Der Verkauf der RWE-Dea AG an den russischen Investor LetterOne für 5,1 Mrd. Euro war sowohl die größte Inbound- als auch die größte inländische Transaktion. Im Inbound-Sektor waren die amerikanischen Unternehmen mit knapp 40 Prozent die aktivsten Akquisiteure. Im Outbound-Sektor, d.h. für deutsche Unternehmen – und das gilt für Konzerne und den klassischen Mittelstand – scheint es zwingend, die globale Marktposition konsequent durch Übernahmen zu stärken, um neue Wachstumsimpulse zu setzen.