Die Sanierung von Peter Hahn, einem international tätigen Multichannel-Unternehmen für Mode, Fashion und Lifestyle für sogenannte Best-Ager-Kunden mit Hauptsitz in Winterbach steht vor dem Abschluss. Das Unternehmen hatte sich Ende Oktober 2023 unter einen Schutzschirm begeben. Dr. Holger Leichtle war vom Amtsgericht Stuttgart zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden. In den vergangenen zwei Monaten hat Peter Hahn zusammen mit dem Beraterteam um die beiden Sanierungsbevollmächtigten Dr. Andreas Kleinschmidt und Dr. Nicolai Fischer von White & Case und dem Sanierungsgeschäftsführer Detlef Specovius, Partner bei Schultze & Braun die Sanierungschancen ausgelotet. Neben dem möglichen Einstieg eines externen Investors wurde parallel an einer Stand Alone-Lösung gearbeitet. Diese Fortführung ohne Investor wird in Abstimmung mit den bisherigen Finanzierern nach Angaben von White & Case nun ab neuen Jahr umgesetzt. Das Sanierungskonzept setzt demnach auf Eigenständigkeit.
600 Mitarbeitende werden weiter beschäftigt
Peter Hahn löst sich aus der bisherigen Gruppenstruktur des Trismo-Konzerns und wird seine Tätigkeit am Standort in Winterbach mit rund 600 Beschäftigten fortsetzen. Vor der Insolvenz waren rund 1.000 Mitarbeitende im Unternehmen beschäftigt. „Die Verringerung der Mitarbeiteranzahl ist für die Betroffenen natürlich hart. Eine Neustrukturierung des Unternehmens ist aber zwingend erforderlich, um unter den schwierigen Marktbedingungen dauerhaft bestehen zu können. Nur so kann für die 600 verbleibenden Mitarbeiter eine tragfähige Zukunftslösung ermöglicht werden“, sagt der Sanierungsbevollmächtigte Dr. Andreas Kleinschmidt. Peter Hahne wurde 1964 gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Winterbach nahe Stuttgart spezialisierte sich auf Mode für Frauen im Alter ab 45 Jahren, sogenannte Best-Ager. Zuletzt lag der Umsatz bei rund 350 Mio. EUR.
Insolvenzplan wird ausgearbeitet
„Wir beginnen jetzt mit der Ausarbeitung eines Insolvenzplans, um Peter Hahn zu entschulden. Unser Ziel ist es, dass das Unternehmen im späten Frühjahr 2024 strukturell und finanziell gestärkt das Schutzschirmverfahren wieder verlassen kann“, ergänzt der weitere Sanierungsbevollmächtigte Dr. Nicolai Fischer. „Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeitern, die in den vergangenen Wochen mit uns um den Erhalt des Unternehmens gekämpft haben“, schließt der Sanierungsgeschäftsführer Detlef Specovius. White & Case ist eine führende globale Kanzlei mit Standorten in vielen Finanz- und Wirtschaftszentren. In Deutschland sind rund 250 Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg aktiv.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.
