Martin Kind ist ein interessanter Unternehmer: Er baute einen der größten Hörgerätespezialisten in Deutschland auf. Als Präsident von Hannover 96 ist er sportlich engagiert. Beim Europäischen Wirtschaftsforums in Baden Baden sprach er über die Internationalisierung seines Unternehmens und darüber, wo sein Verein in der Bundesliga am Jahresende steht.
Wie finanzieren Sie Ihr Wachstum im Ausland?
Den überwiegenden Teil aus thesaurierten Gewinnen. Wir haben zudem eine Hausbank, die uns begleitet.
In welchem Land ist das Umsatzwachstum momentan am stärksten?
Im Moment läuft es in Polen sehr gut. Mit 60 bis 70 eigenen Läden haben wir uns dort eine gute Ausgangsposition geschaffen. Künftig sollen es mehr als 100 Fachgeschäfte für Hörgeräteakustik werden.
Unter der Marke Kind haben Sie in Deutschland und im Ausland eigene Filialen. Geräte der Eigenmarke Audifon werden jedoch auch stark über den Großhandel und Vertriebsgesellschaften verkauft. Wie sieht die künftige Strategie aus?
Intern haben wir momentan eine Diskussion über die strategische Ausrichtung der Zukunft. In 14 Ländern haben wir eigene Läden. In allen werden wir dieses Jahr wachsen, und das wird auch noch eine Zeitlang so bleiben. In neue Länder werden wir maximal über Akquisitionen eintreten. Ansonsten konzentrieren wir uns im Ausland stark auf unsere Hörgerätemarke Audifon. Diese zu vertreiben ist deutlich günstiger als ins Retail-Geschäft groß einzusteigen. Denn dann bräuchten wir neue Gesellschaften, Läden, Geschäftsführer, Mitarbeiter usw. Zusätzlich müssten wir in der deutschen Zentrale Stabstellen aufbauen.
Mit William Demant, Sonova und Siemens gibt es deutlich größere Hersteller. Können Sie diesen künftig Paroli bieten?
An diese drei heranzukommen, ist natürlich schwierig. Doch die Voraussetzungen sind gut, dass wir uns weiterhin erfolgreich entwickeln.