Frauennetzwerken bei der IHK München

Absichtserklärungen gibt es viele, doch was können Wirtschaft und Staat wirklich tun, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und zu halten? Das war Thema der Veranstaltung „Frauen in der Wirtschaft: Erfolgreich. Vernetzt.“ der IHK für München und Oberbayern. Knapp 200 Unternehmerinnen, führende weibliche Angestellte und Managerinnen trafen sich am 2. Juli in den Räumlichkeiten der IHK München, um den Zusammenhang von Aufstiegswillen, männlichen Boy Groups und dem Wunsch nach Familie nachzugehen. Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, eröffnete den Nachmittag mit einem Ausblick zum Thema bezahlte vs. unbezahlte Zeit. Denn nur wenn die stillschweigende Vereinbarung nach endlosen Überstunden aufgelöst werde, so die Wissenschaftlerin, sei es für Frauen (und Männer) möglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Um den Workload zu bewältigen, empfiehlt sie, Führungspositionen zwischen zwei Personen aufzuteilen.

Es folgte Monika Scheddin, Präsidentin des Woman’s Business Club aus München, zum Thema „Was macht erfolgreiche Frauen erfolgreich?“. Fazit: Erfolg ist immer subjektiv und hängt von der persönlichen Definition ab; Frauen sollten sich ruhig trauen, ihrer „eigenen To-Do-Liste im Herz und Bach“ zu folgen und Lebensläufe nicht nach den Karrieren von Männern abzustecken.

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Birgit Gehr, Geschäftsführerin der Blues Bay Logistik Umwelt & Entsorgungs Systeme GmbH, Regina Mehler von der Women Speaking Foundation München, Veronika Peters, Geschäftsführerin der Gebrüder Peters Gebäudetechnik GmbH aus Ingolstadt, Stephanie Spinner-König von der Spinner GmbH aus München und Andrea Wrobel, Geschäftsführerin der Danuvius Klinik in Ingolstadt Fallstricke und Möglichkeiten einer gezielten Karriereplanung bei Frauen. Fehlende Betreuungsangebote, mangelnde staatliche Infrastruktur und gesellschaftliche Vorurteile waren nur einige der Punkte, die angesprochen wurden. In einem waren sich Diskutierende und Teile des Publikums einig: Schade, dass keine Männer eingeladen worden waren, denn bei allen (noch) bestehenden Divergenzen kann nur eine gemeinsame Lösung Abhilfe schaffen. www.muenchen.ihk.de

Autorenprofil

Verena Wenzelis war bis Juli 2016 Redakteurin bei der Unternehmeredition.

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