Quo vadis, Personalpolitik?

Unternehmen hadern mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Die Rente mit 63 oder der Mindestlohn belasten sie.  Dazu kommt der Fachkräftemangel in Deutschland. Wir befragten vier Experten zu den Themen.

Rente mit 63 – wie wirkt sie sich auf die Unternehmen aus?

Martina Szautner

 Martina Szautner (© Privat)
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Erfahrene Mitarbeiter sind für jeden Betrieb wertvoll, ein früheres Ausscheiden lässt sich meist nicht so leicht kompensieren. Das gilt auch für Dachser mit seiner relativ jungen Altersstruktur und einer Ausbildungsquote von zehn Prozent. Vor dem Hintergrund der Rente mit 63 werden Konzepte rund um die betriebliche Gesundheitsvorsorge an Bedeutung zunehmen.


Harald Smolak

Harald Smolak (© Privat)
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Ich sehe darin die Chance, jungen Talenten in Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, verantwortliche Positionen früher anzutreten. Know-how-Träger, die ihre Kompetenz weiterhin am Markt einbringen wollen, bietet Interim Management eine interessante Möglichkeit, Projekte für Unternehmen auf Zeit zu übernehmen. Dieser Markt wächst um zehn Prozent pro Jahr. Verstärkt wird der Trend angesichts des projektspezifischen Arbeitens durch die Digitalisierung.


Dr. Klaus Eierhoff

Dr. Klaus Eierhoff (© Privat)
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Sie wird den Fachkräftemangel noch verstärken, denn sie entzieht dem Arbeitsmarkt qualifizierte Arbeitskräfte. Bei körperlich anspruchsvollen Berufen wird die Rente mit 63 am ehesten den Fachkräftemangel verstärken. Sie bietet aber auch Chancen: ältere Arbeitnehmer, die nach ihrem 63. Lebensjahr arbeiten wollen – vielleicht aber nicht mehr Vollzeit – können dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben. Die Zeitarbeitsbranche ist prädestiniert, dies zu managen.


Dirk Klädtke 

Dirk Klädtke (© Privat)
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Aufgrund unseres recht jungen Teams sind die Auswirkungen auf unser Unternehmen recht gering. Trotz dessen verlieren auch wir erfahrene Mitarbeiter zeitiger als geplant. Entsprechende Nachfolger zeitnah zu finden, ist durch den bestehenden Fachkräftemangel sehr schwierig. Leider ist die Verlässlichkeit der von der Politik vorgegebenen Richtung seit Längerem nicht mehr gegeben, so ist es schwierig, sich darauf einzustellen. Während zuerst das Thema Rente mit 67 umgesetzt werden soll, kommt kurze Zeit später die Rente mit 63.

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