Querdenken

Das Management eines Unternehmens oder vielleicht der Mensch grundsätzlich begegnet wirtschaftlichen Herausforderungen sowie neuen Situationen von Natur aus mit Grübeln, manchmal Hadern, nicht selten mit Schockstarre. Wenn allerdings unkonventionelle Lösungen bzw. Ziele erreicht werden sollen, kann es manchmal ganz hilfreich sein, „Out of the Box“ zu denken und zu handeln. Bekannte oder auch unbekannte Situationen einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, stellt somit die Basis für eine Querdenkerultur und nicht zuletzt für Innovationen und Wachstum dar.

„Normaldenker“ vs. „Querdenker“

Dem Normaldenker fehlt die Erkenntnis, dass jegliche Art etwas zu betrachten nur eine von mehreren Möglichkeiten darstellt; er bezieht sich auf die Dinge, wie sie „schon immer“ gemacht werden. Normaldenker arbeiten bequem, abgesichert und wenig riskant. Der Querdenker hingegen lebt den Perspektivenwechsel oder berücksichtigt zumindest zu einem gewissen Grade neue, flexibel-dynamische Denkmuster, erneuert sich dadurch selbst permanent. Erfolgreiche Unternehmer/Unternehmen jeglicher Größe/Manager und Mitarbeiter pflegen eine Kultur der Querdenker-Qualitäten. Sie institutionalisieren Methoden wie interne oder/und externe Seminare, bieten Freiräume zur Entfaltung einer Querdenkerkultur, die mit einer offenen Kommunikation und angemessenen Anreizen ausgestattet ist. Für Interessierte zum Thema Innovation und Wachstum hierzu ein empfehlenswertes Seminar von Paul Johannes Baumgartner, „Vom Kunden zum Fan – Menschen begeistern!“ (www.pauljohannesbaumgartner.de ), geradezu ein Aufruf zum Quer- und Nachdenken.

Optimismus, Motivation und Erfahrungen

Wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung einer Querdenkerkultur im Unternehmen ist es, seitens des Top-Managements bzw. Unternehmenslenkers selbst die Stellschrauben wie positives Denken, Optimismus, Begeisterung und Motivation bei den Mitarbeitern in „gelebte“ und „beobachtbare“ Erfahrungen münden zu lassen. Optimistische und positive Mitarbeiter nehmen Chancen durch konstante Veränderungen stärker wahr, sind in der Regel risikofreudiger und vor allem innovativen Prozessen, Herangehensweisen und neuen „kreativen“ Ansätzen gegenüber aufgeschlossener. Nicht zuletzt deswegen erscheint es ein wichtiger Baustein zu sein für eine Kultur der Innovation und für Wachstum; dies sowohl im Unternehmerischen als auch im Persönlichen.

Moderierter Querdenkerprozess

Unzählige Herausforderungen und interessenbasierte Konflikte im Unternehmensalltag lassen jedoch häufig kein „fruchtbares“ Querdenken zu („Markt- und Betriebsblindheit “). Externe Moderation bzw. Hilfestellung kann deshalb immens von Vorteil sein. Diese Art der Kreativitätsförderung ist allerdings an eine partnerschaftliche Grundhaltung gebunden, welche die „externen“ Querdenker als „qualitativ“ wichtigen Berater im Innovations- und Wachstumsprozess betrachtet. Externe Querdenker können dann unzählige sein, beispielsweise ein Lieferant, ein Kunde, branchenfremder Amateur, querdenkender Radiosprecher etc. – immer vorausgesetzt, dass professionell moderiert und ausgewertet wird.

Fazit:
Als Basis für Innovation und Wachstum im Unternehmen erscheint die Förderung einer Querdenkerkultur als unerlässlich. Querdenken ist nicht angeboren; es stellt auch keine eigene Intelligenz dar. Es kann durch Aus-, Weiter-und Fortbildung gefördert und durch Motivation, Begeisterung sowie positive Erfahrungen eindeutig gestärkt werden.

Autorenprofil

Ernst G. Wittmann ist Gründer und Geschäftsführer der Panaceus GmbH (www.panaceus.de), einer partnerschaftlich organisierten Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft.

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