Zurück zu alter Stärke

Zum ersten Mal erwirtschafteten Deutschlands 50 größte Familienunternehmen mehr als eine Bio. Euro Umsatz. Nach eher schwächeren Jahren kehrten sie damit wieder zu alter Stärke zurück.

Mit 1,022 Bio. Euro Umsatz erzielten Deutschlands größte Familienunternehmen 2015 einen Rekordumsatz. Damit knackten sie zum ersten Mal die Marke von einer Bio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 6,9 Prozent. In den vorangegangenen zwei Jahren gab es lediglich ein Plus von drei bzw. einem Prozent. Das ergab eine Auswertung des Stuttgarter Instituts für Familienunternehmen.

Grund für das Wachstum war jedoch weniger ein florierendes operatives Geschäft, sondern viel mehr Zukäufe, die die Unternehmen tätigten. So übernahm etwa Bosch 100 Prozent der Hausgerätefirma BSH. Davor war dies ein Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens, an dem jedes Unternehmen 50 Prozent der Anteile hielt. Merck kaufte für 17 Mrd. US-Dollar den Laborausrüster Sigma-Aldrich. Die Unternehmensgruppe Theo Müller kaufte sich mit Dairy Crest Umsatz dazu.

Unverändert hingegen blieb die Reihenfolge der umsatzstärksten deutschen Familienunternehmen. Den ersten Platz belegt immer noch Volkswagen (213 Mrd.), gefolgt von BMW (92 Mrd.) und der Schwarz Gruppe (79 Mrd.). Am stärksten zulegen konnten allerdings Bosch mit einem Umsatzplus in 2015 von 44 Prozent, Theo Müller mit 30 Prozent und Fresenius mit 19 Prozent.

Auch beim wichtigen Ergebnis vor Zinsen und Steuern legten die Unternehmen zu: 26 legten die Kennzahl offen. Der Gewinn kletterte von 2014 auf 2015 um 5,9 Mrd. Euro auf 55,7 Mrd. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr in den Familienunternehmen weiter gestiegen: Sie kletterte von 3,780 Mio. auf 3,883 Mio, was einem Anstieg von 2,7 Prozent entspricht. 34 Unternehmen stellten zusätzliches Personal ein. Bei den anderen blieb die Anzahl der Beschäftigten auf Vorjahresviveau.

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