Loewe vorerst gerettet

Die Zukunft des Fernsehherstellers Loewe ist offenbar gesichert. Wie das Unternehmen gestern bekannt gab, sollen „wesentliche Teile“ des Konzerns an eine deutsche Investorengruppe veräußert werden. Diese besteht aus deutschen Familienunternehmen sowie ehemaligen Managern von Apple und Bang & Olufsen.

Die Zukunft des Unternehmens in deutscher Hand sei somit gesichert. Neuer Firmensitz wird München, das oberfränkische Kronach bleibt aber Hauptstandort und fungiert gemeinsam mit Hannover weiter als Entwicklungszentrum. Was mit den zuletzt 650 Mitarbeitern geschehen soll, ist laut Medienberichten unklar.

Als Strategie wollen die neuen Eigentümer die Marke mehr auf Smart-Home-Entertainment und Lifestyle-Produkte ausrichten. Auch soll die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologie-Zulieferer Hisense verstärkt werden. Die Aktionäre gehen bei der Transaktion leer aus; auch soll das Unternehmen kurzzeitig von der Börse genommen werden.

Loewe war in den letzten Jahren immer weiter in die roten Zahlen gerutscht. Schuld waren der Preisdruck von billigen Produkten aus Asien und ein eher kleiner Markt für die Premium-Produkte des Herstellers. Noch Anfang Juni letzten Jahres gab sich Vorstandschef Matthias Harsch in einem Interview mit der Unternehmeredition zuversichtlich, das Unternehmen erfolgreich zu sanieren und die Früchte der Einsparungen zu ernten. Doch um dem Zugriff der Gläubiger zu entgehen, beantragte Loewe bereits im Juli ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung, im Oktober musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Harsch gab sich in dem Interview zuversichtlich, dass es auch weiterhin einen Markt für die Premium-Fernseher gebe.

Vorheriger ArtikelAbkupfern – nein danke!
Nächster ArtikelGeschäfte am Zuckerhut