Ernst & Young-Mittelstandsbarometer: Zuspitzung der Schuldenkrise und Konjunkturflaute erwartet

Der deutsche Mittelstand stemmt sich bislang erfolgreich gegen die Auswirkungen der Schuldenkrise und macht nach wie vor gute Geschäfte. 92 Prozent der Mittelständler berichten von einer positiven Geschäftslage, jedes zweite Unternehmen ist sogar uneingeschränkt zufrieden, geht aus der im September von Ernst & Young (www.ey.com) veröffentlichten Umfrage „Mittelstandsbarometer“ hervor. Allerdings sind die Konjunkturprognosen eingebrochen. Sie fallen so düster aus wie zuletzt im Januar 2009 – auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise. So erwarten 45 Prozent der Mittelständler eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in Deutschland, nur elf Prozent einen Aufschwung. Jeder fünfte rechnet sogar mit einer Rezession. Nachdem die bisherigen Versuche zur Überwindung der Staatsschuldenkrise fehlgeschlagen sind, ist das Vertrauen der Mittelständler in eine baldige Lösung dieser Krise gering. 91 Prozent gehen davon aus, dass Deutschland in erheblichem Umfang für die Schulden von anderen Euro-Ländern wird aufkommen müssen. Bereits heute beklagen 30 Prozent der Mittelständler Umsatzeinbußen durch die Staatsschuldenkrise bzw. den Konjunktureinbruch in den betroffenen Ländern. Zudem sind nur die wenigsten Unternehmen auf den schlimmsten Fall, ein Auseinanderbrechen der Eurozone, vorbereitet. Gerade einmal sieben Prozent haben Vorkehrungen für einen möglichen Zerfall der Währungsunion getroffen.

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