Mitarbeiterbeteiligung im Mittelstand

Programme zur Mitarbeiterbeteiligung gibt es vor allem in DAX-Konzernen. Im Vordergrund steht vor allem die Personalbindung. Doch auch für kleine und mittlere Unternehmen eignet sich die Mitarbeiterkapitalbeteiligung zum Aufbau nachrangigen Eigenkapitals. 

Während Mitarbeiterbeteiligung bei DAX- und Großkonzernen gang und gäbe ist, bewegt sich die Zahl der deutschen Mittelständler, die ein System der Mitarbeiterkapitalbeteiligung anbieten, fortwährend im einstelligen Prozentbereich. Das ist erstaunlich. Denn, wie Dr. Heinrich Beyer, Geschäftsführer des Bundesverbands Mitarbeiterbeteiligung – AGP, zusammenfasst, „ist die Mitarbeiterkapitalbeteiligung als Eigenkapitalergänzung für den klassischen Mittelstand durchaus relevant. Sie dient dem sukzessiven Kapitalaufbau“.

Stille Beteiligung

Viele Firmen scheuen den zeitlichen und organisatorischen Aufwand, der mit der Einrichtung und Pflege eines entsprechenden Systems verbunden sei. „Dabei ist dieser vergleichsweise klein“, unterstreicht Beyer. „Doch gerade im Mittelstand oder in Familienunternehmen überwiegt in vielen Fällen die Skepsis, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein.“ Doch diese Skepsis ist unbegründet, denn häufig werden Mitarbeiterkapitalbeteiligungen im Rahmen von stillen Beteiligungen organisiert, was eine Mitsprache der Belegschaft bei strategischen Unternehmensentscheidungen faktisch ausschließt.

So auch beim Landmaschinenhersteller Claas. Dieser bündelt die entsprechenden Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft. „Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 konnte die Claas Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft rund 36 Mio. Euro einwerben“, erläutert Peter Göth, Geschäftsführer der Claas-Mitarbeiterbeteiligungs-Gesellschaft mbH. Die Gesellschaft verfügt über die gleiche Eigentümerstruktur wie der Mutterkonzern, steht jedoch rechtlich neben ihm. „Das eingesammelte Kapital wird dem Class-Konzern für das operative Geschäft zur Verfügung gestellt. Jeder Mitarbeiter erhält eine ergebnisabhängige Vergütung und ist somit am Gewinn des Unternehmens, aber auch am Verlust direkt beteiligt“, so Göth.

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