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Marken von morgen

Es sind Themen, die jedes Unternehmen im Kern berühren: Personal und Strategie. Deswegen haben wir sie zum Schwerpunkt unserer neuen Ausgabe gemacht. Lesen Sie, wie Mittelständler mit Herausforderungen wie der Generation Y oder dem Fachkräftemangel umgehen. Und wie sie eine starke Marke aufbauen und – noch wichtiger – bewahren.   

Kaufhof, vor einigen Monaten: Wir brauchen einen Schulranzen, die Einschulung unserer ältesten Tochter steht an. Die Auswahl ist riesig. Früher waren die Tonister aus Leder, Markennamen waren irrelevant. Die Auswahl war begrenzt. Und heute? Scout, Ergobag, McNeill, Amigo… Die Reihe ließe sich problemlos fortsetzen. Neben der Funktionalität, dem Material, Tragekomfort, Gewicht und Preis spielt die Optik eine entscheidende Rolle. Diskutiert wird auf Ranzenpartys, in Foren, auf Facebook – auch schon mal im Kindergarten. Nicht nur bei Ranzenherstellern gilt: Erfolgreich sind Markenhersteller, die kreativ sind, neue Wege gehen, Geschichten erzählen und auch im Internet ihre Marke in Szene setzen. Authentizität, Differenzierung und Content Marketing. Das sind einige Prämissen, die Marken von Mittelständlern erfolgreich machen. Lesen Sie dazu unsere Titelgeschichte (S. 6).

Ein Strategieschwenk, der für Aufmerksamkeit sorgte, gelang der Rügenwalder Mühle. Noch bis vor wenigen Jahren war es undenkbar, dass der Wurstproduzent Carl Müller GmbH & Co. KG auf „Veggi“ macht. Mittlerweile wächst genau diese Sparte so stark, dass Geschäftsführer Christian Rauffus die eigentlich für 2020 gesteckten Ziele bereits heute fast erreicht hat (S. 20). Vom Erfolg angestachelt, ziehen andere Wurstproduzenten mit vegetarischen Varianten nach.

Wichtig ist bei Strategiewechseln vor allem, dass das Personal mitzieht – auch bei harten Einschnitten. Bei Rügenwalder brauchte es einige Überzeugungsarbeit. Dass diese nicht immer glatt läuft, ist klar. Doch lohnt es sich zu kämpfen. Denn adäquaten Ersatz zu finden, fällt vor allem Mittelständlern immer schwerer. Fachkräftemangel, eine anspruchsvolle Generation Y oder aber die Rente mit 63 machen es Firmen nicht einfacher, die fähigsten Mitarbeiter zu gewinnen. Wenn sie allerdings ihre Stärken herausarbeiten, gute Geschichten erzählen, authentisch sind und tolle Produkte haben, sollte es dennoch gelingen. Denn häufig geht es um Bauchentscheidungen. Ähnlich wie beim Kauf des Schulranzens. Letztlich ist die Wahl doch nicht so schwer gefallen. Entschieden hat: die Tochter.

Lesen Sie hier das E-Paper der Ausgabe.

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