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Manager überschätzen sich

Alles gut, wenn es um das Thema Digitalisierung geht? Viele Unternehmenslenker sind anscheinend dieser Meinung. Eine Studie zeigt aber: Beim diesem Thema sprechen Mitarbeiter und Management nicht die gleiche Sprache.

53 Prozent der befragten Manager glauben, dass sie Mitarbeiter bereits ausreichend beim Thema Digitalisierung weiterbilden. Von denen hatten aber nur 18 Prozent diesen Eindruck. Auch sehen sich 73 Prozent der Chefs verantwortlich für dieses Kernthema. Wirkliche Kompetenzen darin wurden ihnen aber nur von 14 Prozent der Mitarbeiter zugesprochen. Das zeigt eine Studie der Kommunikationsagentur neuwaerts und der Managementberatung doubleYUU. Das Neue an ihr: Um den Digitalisierungsfortschritt zu messen, wurden erstmals Vertreter aus der Unternehmensführung und Mitarbeiter befragt – und das von 1.060 Mittelständlern und Konzernen, branchen- und abteilungsübergreifend. „Das Management muss sich digital weiterbilden und eine vernetzte, offene, partizipative und agile Unternehmenskultur vorleben“, so Dr. Willms Buhse von doubleYUU.

Dabei sind sich sowohl Unternehmensführung als auch Mitarbeiter einig darin, dass Zukunftsfähigkeit nur durch Digitalisierung gewährleistet ist (90 Prozent). Doch nur 49 Prozent aller Unternehmen haben eine Digitalisierungsstrategie. Bei 42 Prozent fehlen digitale Produkte und Services sogar ganz. Um die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben, müssten Abteilungen bereichsübergreifend zusammenarbeiten. Das scheitere laut den Studienautoren aber an fehlender interner Kommunikation und Silodenken. Denn Geld, um die Mitarbeiter zu schulen, wäre auf jeden Fall da. Die meisten Befragten sind der Meinung, dass dies eher an Wissen darüber (55 Prozent) sowie an Zeit (47 Prozent) mangele.

Hier gibt es aber noch einen Pferdefuß: Um Weiterbildungen zum Thema Digitalisierung zu organisieren, müsste vor allem die Personalabteilung besonders fit darin sein. In der Studie schneidet sie aber am schlechtesten beim Thema Digitalisierung ab: Weder sind Mitarbeiter besonders fit noch sind Prozesse durchgehend digitalisiert. Das ist schlecht, zumindest, wenn man den Weg der Digitalisierung ernsthaft beschreiten will: Denn die Personalabteilung ist es, die das digitales Know-how von Mitarbeitern und Bewerbern einschätzen muss.

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