Liquiditätsschub in der Restrukturierung

Die Industrie entwickelt sich derzeit in hohem Tempo. Branchenübergreifend passieren täglich neue Unternehmenskäufe in Form von Ausdehnungen in neue Märkte oder Zukäufe von neuen Geschäftsbereichen, aber auch Verkäufe von Geschäftsfeldern als Ergebnis neuer Ausrichtung oder Fokussierung. Diese Maßnahmen haben einen gemeinsamen Zweck: den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Deckung des höheren Liquiditätsbedarfs

Für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe bietet sich eine alternative Finanzierungsform zur Sicherung der Liquidität an.

Anders als bei einer klassischen Bankfinanzierung, bei der die Bonität des Unternehmens entscheidend ist, zählt bei Sale-and-lease-back bzw. Sale-and-rent-back allein die Werthaltigkeit der Maschinen und Anlagen. Es werden keine Zusatzsicherheiten gefordert und die Unternehmen sind nicht an die Vorgaben von Basel III gebunden. Für die fachmännische Bewertung der Maschinen und Anlagen werden erfahrene Technikexperten hinzugezogen, die den aktuellen Zeitwert der Maschinen ermitteln. Innerhalb kürzester Zeit wird geprüft, genehmigt und schließlich der Kaufbetrag ausgezahlt, sodass die Liquidität vergleichsweise schnell zur Verfügung gestellt werden kann. Die zügige Gewinnung neuer Liquidität bei uneingeschränkter Nutzung der Maschinen und Anlagen wird zu einem wichtigen Bestandteil der Restrukturierungsmaßnahme.

Durch die Verbesserung der Eigenkapitalquote beim Herauslösen der finanzierten Maschinen aus der Bilanz wird die Eigenkapitalbasis gestärkt, ohne die Fremdkapitalquote zu erhöhen. Die Kreditlinien bei der Hausbank werden dadurch nicht belastet, und das Unternehmen steigert seine Kreditwürdigkeit oder behält diese zumindest.

Fazit

Die Sale-and-lease-back- beziehungsweise Sale-and-rent-back-Finanzierung ist eine objektbasierte (asset-based) Finanzierung und damit unabhängig von der Bonität des Unternehmens. Aus diesem Grunde eignet sich Sale-and-lease-back als Ergänzung zur Liquiditätsgenerierung für Unternehmen in einer Umstrukturierungsphase. Dieses Finanzierungsmittel kann sowohl bei einer übertragenden Sanierung als auch im Rahmen eines Finanzierungsplans eingesetzt werden.


Zum Autor

Thomas Vinnen ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Nord Leasing GmbH. Das Unternehmen ist eine bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft, die sich an mittelständische Unternehmen mit Liquiditätsherausforderungen wendet. Der Bank- und Diplomkaufmann ist neben seiner Geschäftsführertätigkeit bei Nord Leasing außerdem Geschäftsführer der Deutsche Einkaufsfinanzierer GmbH – der neue Partner für den Mittelstand für die Wareneinkaufsfinanzierung.

www.nordleasing.com

 

 

 

 

Autorenprofil

Thomas Vinnen hat 2010 die Gründung der Nord Leasing GmbH unter dem Dach der Angermann-Gruppe federführend gestaltet und fungiert seitdem als Geschäftsführer. Das Unternehmen ist eine bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft, die sich an mittelständische Unternehmen mit Liquiditätsherausforderungen wendet.

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