Deutsche tsd an spanische SeproTec verkauft

SeproTec Multilingual Solutions hat 100% der Geschäftsanteile an der tsd Technik-Sprachendienst GmbH von Dina Freibott erworben.
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SeproTec Multilingual Solutions hat 100% der Geschäftsanteile an der tsd Technik-Sprachendienst GmbH von Dina Freibott erworben, die das Unternehmen in den letzten 30 Jahren zu einem führenden Sprachdienstleister mit Sitz in Deutschland entwickelt hat. Dominique Puls und Stefan Puls als tsd-Managementteam werden ihre Rollen im Unternehmen als Geschäftsführer beibehalten und werden Teil des zukünftigen Aufbaus von SeproTec sein.

SeproTec Multilingual Solutions ist ein mehrsprachiger Dienstleister, der zu den Top 30 Sprachdienst-leistern der Welt gehört. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Bereitstellung qualitativ hochwerti-ger, kosteneffizienter Lösungen in den Bereichen Übersetzen, geistiges Eigentum und Dolmetschen zeichnet sich SeproTec durch den Einsatz modernster Technologie und Übersetzungsmanagement-Technologie aus, die speziell für die Maximierung der Kundenzufriedenheit entwickelt wurde.

Die 1978 gegründete tsd Technik-Sprachendienst GmbH mit Hauptsitz in Köln ist seit über 45 Jahren in der Übersetzungs- und Lokalisierungsbranche tätig. tsd verfolgt einen ganzheitlichen Dienstleistungsansatz, der über die Standards eines klassischen Übersetzungsbüros hinausgeht. Die Kernkompetenzen des Unternehmens sind mehrsprachige Projekte: Übersetzung, Review, Validierung, Terminologie, MT-Lösungen, Post-Editing, Transkreation und Sprachberatung.

Proventis Partners agierte beim Verkauf von tsd als exklusiver M&A-Berater für die Gesellschafterin, Dina Freibott und ihr Managementteam, bestehend aus Dominique und Stefan Puls. Die Beratungs-leistungen umfassten die Auswahl von potenziellen Käufern, Gespräche und Verhandlungen mit dem Käufer, die Koordination der Due Diligence sowie die Strukturierung und Verhandlung der wirtschaft-lichen Konditionen des durchgeführten Share Deals. Die tsd-Transaktion markiert die vierzehnte M&A-Transaktion von Proventis Partners im Bereich der Sprachdienstleister oder auch Language Service Provider („LSP“). Jüngste Transaktionen waren im Mai 2021 der Erwerb der Lingua World GmbH durch die German Translations Network AG, die damit zu den TOP 10 der deutschen LSPs und zu den TOP 100 der globalen LSPs aufgestiegen ist, und im Mai 2020 der Erwerb der Tanner Translations GmbH + Co KG, Düsseldorf, durch die RKT Übersetzungs- und Dokumentations-GmbH, eine Tochtergesellschaft der German Translation Network AG, Freiburg.

LSP-Markt steht vor Angebotsschub

Laut einer von Proventis Partners durchgeführten Analyse des Marktes für LSPs steht die Branche vor einem Angebotsschub, da die Nachfrage der Verbraucher nach schnelleren und leichter zugänglichen Medien und anderen Arten von Lokalisierungsdienstleistungen steigt. Es gibt sechs Technologietrends: maschinelle Übersetzung (MT), automatisierte Workflows (AW), automatisierte Qualitätssicherung (AQA), Translation Memory (TM), Übersetzungsmanagementsysteme (TMS) und auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Systeme. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: sinkende Gewinnspannen und die Notwendigkeit einer schnelleren Abwicklung von Übersetzungsprojekten. Technologie ermöglicht eine Vielzahl von Tools und Dienstleistungen, die die betriebliche Effizienz steigern und so dem kontinuierlichen Preisverfall auf dem Markt entgegenwirken können, der vor allem durch die Verbreitung von Streamingdiensten und die zunehmende Menge und Geschwindigkeit, mit der Audio-, Bild- und Textinhalte in verschiedenen Sprachen rund um den Globus konsumiert werden, entstanden ist.

Transaktionsanalysen der letzten drei Jahre unterstreichen diese Trends: Bei 71 Fusionen und Übernahmen sowie Privatplatzierungen belief sich das Gesamtvolumen der Sprachtechnologietransaktionen auf 1,2 Mrd. EUR. Die grenzüberschreitenden Aktivitäten in diesem Sektor sind nach wie vor stark, mit 41 % internationalen Investitionen aus 24 Käufernationen in 22 Zielländern. Die meisten Transaktionen wurden in den USA, China, Japan und Israel getätigt. Fast zwei Drittel aller Transaktionen im Sprachtechnologiesektor sind Privatplatzierungen, der Rest sind Fusionen und Übernahmen, die von den größten Geschäften in Höhe von rund 800 Mio. EUR bis zu kleineren Investitionsrunden von 10.000 EUR reichen.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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